Millionen-Schaden

Steirer entsorgen viel zu viel Müll im Abwasser

Steiermark
10.09.2020 14:01

„Abwasser ist ein Spiegelbild unserer Lebensgewohnheiten, nicht immer schaut ein verantwortungsvolles Gesicht heraus“, sagt Landesrat Hans Seitinger. Müll und sogar Tierreste werden entsorgt, Hochwasser aus dem Keller einfach in den Kanal gepumpt. Jährlich entstehen unnötige Kosten von etwa 16 Millionen Euro.

Gerade zu Corona-Zeiten, wenn die Menschen viel zu Hause sind, gibt es noch mehr „Fehlwürfe“ im Abwasser, insbesondere Hygieneartikel, sagt Franz Hammer, Obmann der steirischen Abwasserentsorger. Er appelliert: „Der Kanal darf nicht als billiger Müllentsorger oder gar Tierkörperverwerter genutzt werden!“ Gerade Feuchttücher seien „Killer“ für Pumpen.

Nicht das einzige unappetitliche Verhalten unter den Steirern: Wenn es wie so oft im Sommer schüttet, sind die Kanäle teils überlastet. Auch, weil manche das Wasser von ihren Grundstücken einfach in den Kanal leiten. „Dort hat es nichts zu suchen“, betont Hammer.

Dringender Handlungsbedarf bei 1400 Kilometer Netz
Um das steirische Kanalnetz - im öffentlichen Bereich etwa 19.000 Kilometer lang - zu erhalten, ist aber nicht nur mehr Disziplin jedes einzelnen notwendig. Es muss auch weiter kräftig investiert werden - etwa 50 Millionen Euro fließen pro Jahr in das System. Nachdem mittlerweile ein Versorgungsgrad von 97 Prozent erreicht wurde, geht es nun vor allem um Wartung und Instandsetzung. Besonders wichtig ist das bei sieben Prozent des Netzes (etwa 1400 Kilometer), die nur im genügenden oder nicht genügenden Zustand sind.

„Der Schwerpunkt liegt im städtischen Raum, weil er wächst und die Infrastruktur älter ist“, erklärt Johann Wiedner, Leiter der Landes-Wasserabteilung. Die Leitlinien sind im neuen Abwasserwirtschaftsplan für die Steiermark festgehalten.

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