Massenentlassung
Russland feuert 100.000 Staatsdiener
"Das Beamtenheer blockiert die nötige Modernisierung des Landes", so Medwedew am Montag nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit Finanzminister Alexej Kudrin. Der in Russland traditionell sehr große Beamtenapparat soll laut Medwedew durch die Massenentlassungen moderner und effektiver gemacht werden.
Versuch, seine Macht zu stärken
Die auch im internationalen Vergleich große Zahl von Staatsbediensteten in Russland gilt als eine Machtbasis von Regierungschef Putin. Beobachter sehen die Entlassungen daher auch als Versuch Medwedews, vor der Präsidentenwahl 2012 seinen Einfluss zu stärken.
Entlassungen auch bei der Polizei
Laut Kudrin nahm seit 2006 die Zahl der Angestellten landesweit um 130.000 zu. Der Staatsapparat sei aufgebläht und weitgehend uneffektiv, sagte der Finanzminister. Derzeit würden für Staat und Justiz insgesamt 510.000 Beschäftigte arbeiten, hinzu kämen etwa 420.000 Jobs zum Beispiel bei der Polizei.
In den kommenden Jahren würden rund ein Fünftel aller Stellen gestrichen, zudem werde ein Einstellungsstopp verhängt. "Die Haushaltslage lässt keinen anderen Schritt zu", betonte Kudrin. Zuvor hatte bereits die russische Staatspost angekündigt, landesweit mindestens 33.000 ihrer 415.000 Stellen zu streichen.
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