Die Zahl der Wohnungssuchenden in Innsbruck, die sich für eine Mietwohnung interessieren, pendelt seit Jahren zwischen 1500 und 2000 Interessenten. Wie groß der Anteil jener ist, die sich für eine „wohnbauförderungsnahe Eigentumswohnung“ interessieren, ist unklar. Jahrzehntelang wurde dieser Bereich von der Stadt völlig vernachlässigt.
Stadt kauft Wohnungen im Paket
Dass Familien, die sich Eigentum schaffen wollen, ins Umland abwanderten, wurde billigend in Kauf genommen. Jetzt, da der Aderlass statistisch offenkundig ist, steuert die Stadt mit einem neuen Kaufmodell entgegen. Dieses sieht vor, dass die Immobilien-Gesellschaft IIG in einem ersten Schritt 30 Wohnungen von privaten Trägern ankauft und diese dann an „begünstigte Personen“ verkauft, die nach gewissen Regeln vom Amt für Wohnungsservice ausgewählt werden – nachdem sie vorher ihr Interesse kundgetan hatten.
Vergaberecht liegt bei der Stadt
Die IIG kauft ausschließlich Neubauwohnungen, zahlt dafür 3500 Euro und verkauft sie dann um 4000 Euro pro Quadratmeter weiter. „Die Differenz ergibt sich durch die Kosten für die Projektentwicklung sowie -abwicklung und umfasst Nebenkosten, Kosten für die Vertragserrichtung, Verkaufsabwicklung und einen Risikoaufschlag", erläuterte IIG-Chef Franz Danler am Donnerstag gemeinsam mit Bürgermeister Georg Willi. Interessenten kaufen damit um ein Drittel günstiger als am freien Markt.
Doch wie bringt die Stadt die Wohnbauträger dazu, vergünstigt an sie zu verkaufen? „Indem sie bei Bauprojekten eine höhere Dichte bewilligt, sodass eine größere Anzahl an Wohnungen errichtet werden kann“, sagt IIG-Chef Danler.
Neben zwei konkreten Projekten mit 30 Wohnungen werden derzeit Gespräche für weitere fünf Vorhaben geführt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.