Welt-Blutspende-Tag

Wertvolles Blut wird immer gebraucht

Gesund
14.06.2020 05:00

Auch in der Corona-Zeit riss der Bedarf am „Lebenssaft“ nicht ab. Nun, mit den Lockerungen und vermehrten Operationen, steigt er aber wieder an.

Ob Krise oder nicht - Blutkonserven müssen immer vorrätig sein. Denn im Durchschnitt wird alle 90 Sekunden eine davon in Österreichs Spitälern benötigt. „In den vergangenen Monaten, in denen aufgrund der Corona-Krise seltener operiert wurde, brauchten wir natürlich weniger Blut“, so Dr. Ursula Kreil, stv. med. Leiterin der Blutspendezentrale in Wien. „Der Rücklauf bezifferte sich mit minus 15 Prozent, gar nicht so viel weniger als sonst. Jetzt - gerade zum Weltblutspendetag am 14. 6. - merken wir, dass der Bedarf wieder auf reguläres Niveau ansteigt. Ein großer Teil des Bluts geht an chronisch Kranke, die es oft ein Leben lang regelmäßig benötigen.“

Junge Menschen sind jetzt gefragt
Blutspenden macht keine Sommerpause! Vor allem in den Urlaubswochen sind viele Österreicher kaum für entsprechende Aktionen erreichbar. Bei Hitzewellen kommen auch weniger Menschen. Dr. Kreil beruhigt: „Die Versorgung der heimischen Patienten ist nach derzeitigem Stand gesichert. Aber: Damit das auch langfristig so bleibt, brauchen wir künftig vor allem zusätzlich junge Menschen, die zu wiederkehrenden Spendern werden: Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre gehen nämlich schrittweise in ,Blutspendepension‘.“

Wie funktioniert die Spende derzeit?
Es gelten nach wie vor strenge Sicherheitsbestimmungen. Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder ähnliche Symptome stellten immer schon Ausschlussgründe vom Blutspenden dar. Zusätzlich wurden verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mund-Nasen-Schutz, Abstand und Desinfektion sind natürlich ein Muss. Blutspender werden nicht auf das Coronavirus getestet, auch nicht ihr Blut. „Es gibt bis heute keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass Covid-19 über Blut oder Transfusionen übertragbar wäre“, so die Expertin.

In den vergangenen Wochen wichtig war das sogenannte Rekonvaleszentenplasma, das Covid-19-Genesene gaben. Es hilft schwer am Coronavirus erkrankten Patienten, solange es noch keine Medikamente gegen Sars-CoV-2 gibt. „Auch weil derzeit glücklicherweise nicht mehr viele auf der Intensivstation betreut werden müssen, sind wir momentan mit diesem Plasma gut aufgestellt. Es vermag außerdem bei minus 30 Grad 12 Monate lange aufgehoben zu werden. Auf eine mögliche zweite Welle sind wir also vorbereitet.“ Eine Blutkonserve hält hingegen nur 42 Tage, weshalb regelmäßig „nachgefüllt“ werden muss

Lebensretter dringend gesucht
Nur 3,5 Prozent der Österreicher ab 18 spenden Blut. Das Rote Kreuz will deshalb gerade junge Menschen regelmäßig dafür gewinnen.
Auf „www.gibdeinbestes.at“ werden aktuelle Fragen rund um das Thema beantwortet, welche vor allem jene unter 30 Jahre interessieren, etwa: „Kann ich trotz Tattoo Blut spenden?“ Antwort: Dieser Körperschmuck stellt keinen Hinderungsgrund dar. Vier Monate nach dem „Pecken“ darf man einen Termin wahrnehmen. Telefon: 0800 190 190

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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