„Vergiftete“ Familie

Waren Hasch-Kekse die Ursache für den Notfall?

Salzburg
27.04.2024 07:00

War es ein böser Lausbubenstreich oder doch bewusster Cannabiskonsum? Diese Frage stellen sich viele nach dem mysteriösen Notfall einer Obertrumer Familie. Sollte Marihuanakonsum schuld sein, dann kann es nur oral passiert sein - da sind sich Experten einig.

Erst Anfang nächster Woche wollen die Ermittler mit neuen Informationen über den mysteriösen Fall einer Familie aus Obertrum an die Öffentlichkeit gehen. Die Einvernahmen laufen, das Landeskriminalamt ist am Zug.

Seit dem Notruf am Montagabend wegen Vergiftungserscheinungen sind unzählige Fragen offen – die „Krone“ hat berichtet.

Schwierig in Dosierung und ohne typischen Geruch
Die alles entscheidende Frage: Wie kam es zur hohen THC–Konzentration im Blut von gleich vier Erwachsenen – und war das der Grund für den Notfall? Für Experten liegt eines nahe: Das Cannabis dürfte oral eingenommen worden sein, etwa in Keksen oder Öl.

(Bild: Markus Tschepp)

„Das ist für mich die einzige logische Erklärung“, sagt ein Hanf-Shop-Besitzer aus Salzburg, der anonym bleiben möchte. „Übelkeit, Orientierungslosigkeit und das mit zeitlicher Verzögerung, das spricht dafür.“ Extrahiertes Cannabis sei schwierig in der Dosierung. Und: Ihm fehlt der typisch süßliche Geruch.

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Wenn THC die bekannte Situation ausgelöst hat, dann ist wohl nur ein Lausbubenstreich oder eine gewaltige Fehldosierung wahrscheinlich.

Hannes Bacher, Ärztlicher Leiter Suchthilfe Salzburg

Auch Hannes Bacher, Psychiater und ärztlicher Leiter der Suchthilfe Salzburg, kann dieser Theorie etwas abgewinnen: „Eines ist klar, wenn THC die bekannten Symptome ausgelöst hat, dann können sie das nicht einfach nur geraucht haben.“ Bacher hat als Notfallmediziner schon ähnliche Situationen erlebt.

Immer wieder kommt es etwa auf Partys zu Cannabis-Keks-Vorfällen. In seiner langjährigen Erfahrung als Notarzt war jedoch noch nie eine gesamte Familie betroffen. „Das ist wirklich skurril. Da ist wohl nur ein bösartiger Lausbubenstreich oder eine gewaltig fehldosierte Einnahme möglich“, so der Arzt.

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