Für Mischlingsrüden „Rafi“ hat sich nach langer Zeit das Blatt gewendet. Nach einer schwierigen Vergangenheit und einer langen Resozialisierungsphase, hat er bei einer Wiener Familie sein Glück gefunden. Seine neuen Besitzer haben mit ihm die „Krone“ Tierecke besucht und ihn offiziell übernommen.
Diesem Adoptions-Jackpot ging allerdings eine längere Pechsträhne voraus. Straßenhund „Rafi“ wurde von Rumänien nach Österreich gebracht, und an die Wienerin Ute H. vermittelt. Ohne Hundeerfahrung völlig naiv, wie die Alleinerzieherin von zwei Töchtern im Gespräch zugibt. Es fehlte an Erfahrung, Zeit und Geld, um dem Junghund die richtige Erziehung zu schenken.
Rückblende 2023
Dadurch wurde Rüde „Rafi“ für seine Besitzerin zur tickenden Zeitbombe. Der Hund wurde durch Beißvorfälle aktenkundig, aus Angst vor einer weiteren Eskalation wurde händeringend ein anderer Platz gesucht. Die „Krone“-Tierecke nahm das Tier in ihre Obhut und suchte nach Lösungen.
Spezialist für diese Fälle
„Extrem-Hunde-Trainer“ Georg Resch wurde gebeten, sich den Rüden anzusehen. Seine Expertise war eindeutig: „Rafi“ benötigt eine „Resozialisierung“ – oder auch Verhaltenstherapie – die hilft, die Probleme und Ängste des Hundes abzulegen.
Alles muss neu gelernt werden
Und so verbrachte der hübsche Rüde nun einige Monate in der Steiermark, und bekam die Chance, innerhalb eines Hunderudels sein Sozialverhalten neu zu erlernen. Mittels Umwelttraining und viel Geduld seines Trainers zeigte sich bald der wahre Charakter des Tiers.
„Es war klar, dass es viel Zeit brauchen wird und dass wir ‘Rafi‘ erst weitergeben, wenn der neue Halter perfekt passt. Ich freue mich sehr, dass Familie M. nun so harmoniert“, zeigt sich Tierecke-Leiterin Maggie Entenfellner bei der Übergabe erfreut.
Neustart in Wien
Bereits im März übernahm der Wiener Patrick M. „Rafi“ als Pflegestelle. „Für mich war immer klar, dass wir nur einen Hund aus dem Tierschutz nehmen werden. Es gibt so viele, die in den Heimen auf eine Chance warten. Georg Resch hat uns gut beraten und steht uns auch mit Tipps zur Seite, aber bislang läuft es problemlos. Die Öffis kennt ‘Rafi‘ schon, Auto fahren ist aber nicht so seins“, sagt der frisch gebackene Hundebesitzer und streichelt den Kopf seines Vierbeiners.
Liebe auf den ersten Blick
Auch die Kinder sind froh und ‘Rafi‘ lebt mit ihnen seine verschmuste und verspielte Seite aus. Für Tochter Valerie (zwölf Jahre) ist klar, dass sie nun auch Verantwortung tragen muss und sich um ihr Haustier kümmern muss. „Er hat sich schon beim ersten Treffen zu uns gekuschelt und war sehr lieb. Er geht mit mir sehr brav an der Leine und wir üben, dass er nicht auf die Couch springt“, freut sich Valerie M. für das neue Familienmitglied.
Ein berührendes Ende einer anfangs traurigen Geschichte. Doch es zeigt deutlich, dass auch schwierige Hunde eine zweite Chance verdienen und man mit dem richtigen Umgang ihr wahres Wesen zum Vorschein bringen kann.
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