Lösung in Sicht

Pensionist darf Ehefrau kaum 15 Minuten sehen

Niederösterreich
12.06.2020 06:01

Der Weg zum Spitalszimmer seiner Gattin wird einem Pensionisten in Niederösterreich immer wieder von der knappen Besuchszeit abgezogen. Darum steigt der 72-Jährige jetzt auf die Barrikaden ...

Die Freude war groß, als Herr F. erfuhr, seine an schwerer Demenz leidende Frau nach der langen Phase des Lockdowns wieder im Spital in Gmünd (Niederösterreich) besuchen zu dürfen. Als es dann aber endlich so weit war, wurde aus dem lange ersehnten Wiedersehen nur eine kurze Stippvisite. Denn bereits nach wenigen Minuten am Krankenbett wurde der Pensionist aus dem Waldviertel auch schon wieder zum Gehen aufgefordert. Er habe die erlaubte Besuchszeit von 15 Minuten ausgereizt, wurde ihm mitgeteilt.

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Bis ich bei meiner Frau im zweiten Stockwerk des Spitals angekommen bin, ist die Besuchszeit von 15 Minuten fast auch schon wieder vorbei!

Herr F. (72), Pensionist im Bezirk Gmünd

„Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß“
Ein Umstand, der sich seither bereits einige Male wiederholt hat - und den 72-Jährigen jedes Mal aufs Neue ärgert. „Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß, wie ich es vor 20 Jahren noch war. Wenn die Uhr schon von dem Zeitpunkt an tickt, wenn ich das Spital betrete, dann bleiben mir von der Viertelstunde vielleicht maximal fünf Minuten übrig“, ärgert sich der Pensionist.

Individuelle Lösung in Sicht
Immerhin scheint jetzt aber eine adäquate Lösung für das Ehepaar in Sicht. Denn nach einer „Krone“-Anfrage bei der blau-gelben Landesgesundheitsagentur will man sich des Dilemmas des Mannes annehmen und richtet ihm aus: „Bitte wenden Sie sich beim nächsten Besuch im Spital direkt an die Klinik.“ Dort sei man über den Sachverhalt informiert. Landesvize Stephan Pernkopf stellt klar: „Dem Ehepaar wird geholfen, an einer individuellen Lösung gearbeitet!“

Aufwand bei Besuchen in Seniorenheimen groß
Dass Besuche in Seniorenheimen mit großem Aufwand verbunden sind, zeigt auch ein Lokalaugenschein der „Krone“: Redakteurin Gabriela Gödel erzählt, wie sie trotz allem mit ihrer Mutter Momente der Nähe teilt.

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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