Personalpolitik

Innsbruck: Stadtchef Willi dementiert Umfärben

Tirol
21.05.2020 13:00

Ein offenbar inoffizielles Hearing wegen des neuen Personalchefs in Innsbruck - Herr über 1500 Mitarbeiter - sorgt für Unruhe in der Innsbrucker Beamtenschaft. Der bisherige Leiter, Ferdinand Neu, soll abgesetzt werden. Als Favoritin für seine Nachfolge gilt eine Mitarbeiterin der grünen Landesrätin.

Wie berichtet war ein Salzburger Personalbüro mit der Suche nach einem neuen Personalchef beauftragt worden, obwohl schon länger feststehen soll, dass es eine Favoritin gibt, die derzeit in einem grünen Büro im Landhaus werkelt. Die rathausinternen Bewerber könnten chancenlos sein – wie schon jüngst bei der Kür des Finanzdirektors.

Kette hinterfragenswerter Bestellungen
Wie ein roter bzw. eben grüner Faden zieht sich die Kette kritischer bzw. hinterfragenswerter Bestellungen durch die Personalpolitik von BM Georg Willi und seiner rechten Hand im Bürgermeisterbüro, Tabea Eichhorn. Marktleiter, Verkehrsamtsleiter, Kulturamtschef, Magistratsdirektor, Personalchef, Finanzdirektor und Patscherkofelchef: Das sind die Personal-„Baustellen“.

SPÖ fordert mehr Transparenz
Die SPÖ forderte am Mittwoch im Gemeinderat die Wiedereinsetzung der Objektivierungsleitlinie, „und zwar wie sie vor der Krise in Kraft war. Das Rathaus braucht eine transparente Personalpolitik. Transparenz und Mitsprache taugen nicht zum Lippenbekenntnis, sie müssen gelebt werden!“, appellierte StR Elisabeth Mayr an den Bürgermeister.

Die stadtintern OBL genannte Richtlinie sollte sicherstellen, dass bei Personalbestellungen DER und im Sinne der Frauenförderung DIE Beste zum Zug kommt, erläuterte Mayr als Frauenstadträtin und stellvertretende Personalausschuss-Vorsitzende.

„Nur formal außer Kraft“
Im März hat BM Willi diese Richtlinie, die er selbst ein Jahr zuvor einführte, wieder kassiert. „Sie war nur formal außer Kraft“, sagt Willi: „Es konnten nur aufgrund der Krise nicht alle Fristen eingehalten und vor allem keine Präsenzsitzungen durchgeführt werden. Stattdessen haben wir Videokonferenzen gemacht, die so in der Leitlinie nicht möglich wären. Die Einbindung der Personalvertretung und der Gleichbehandlungsbeauftragten hat dennoch stattgefunden.“

Warum Neubesetzungen jetzt in der Krise? Und warum ein Salzburger Personalbüro? „Wichtige Posten, die zum Beispiel aufgrund von Pensionierungen notwendig sind, müssen auch besetzt werden. Auch während der Corana-Krise, aber per Video. Und Personalbüros sind gerade bei der Suche nach Spitzenarbeitskräften durchaus üblich, das Büro aus Salzburg war nach Ausschreibung Bestbieter.“

„Ich habe Transparenz eingeführt“
Ist der Vorwurf der fehlenden Transparenz bei der Vergabe gerechtfertigt? „Ganz und gar nicht“, sagt Willi: „Ich habe die Transparenz mit der Objektivierungsleitlinie überhaupt erst eingeführt. Natürlich sind bei mehreren Bewerbern und -innen am Ende nicht alle zufrieden, weil nur der oder die Beste ,gewinnen’ kann. Wer mir ein Umfärben des Rathauses vorwirft, übersieht wohl bewusst, dass es unter den Amts- und Abteilungsleitungen im Rathaus kein einziges Parteimitglied der Grünen gibt.“

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