Seit Jahren träumt Biberwier von dem Hotelprojekt. Dafür verkaufte die Agrargemeinschaft einer Hotelerrichtungsgesellschft mit Geschäftsführer Luigi Marcati die 80.000 Quadratmeter Baugrund für einen Beherbungsbetrieb um 4,50 Euro je Meter. Geld gab es dafür bis heute keines, denn im Vertrag wurde festgehalten, dass die erste der 20 Raten erst bei Baubeginn fällig ist. Dennoch könne der Käufer auch vor Zahlung des Kaufpreises ins Grundbuch gehen. Fachleute sind der Meinung, dass das Grundstück vom derzeitigen Besitzer jederzeit beliebig weiterverkauft werden kann.
Ein Geschäft, bei dem Bürgermeister und Agrarobmann sich auf einen Vollversammlungsbeschluss berufen. Bei etlichen Agrargemeinschaftsmitgliedern, die sich an eine Zustimmung für diesen Vertrag nicht erinnern können, stößt das aber auf großes Befremden.
Willi: "Das ist ein Witz-Vertrag"
Und bei den Tiroler Grünen lässt es die Zornesadern anschwellen. "Das Projekt Hoteldorf am Weißensee mit 556 Betten ist ein weiteres Paradebeispiel für den ÖVP-Machtmissbrauch in Tirol. Nur durch das Zusammenspiel von Raumordnungsabteilung und Agrarbehörde wurde es möglich, dass dieses Riesenprojekt genehmigt wurde und die Agrarbehörde diesen Witz-Vertrag auch noch abgesegnet hat", schäumt Willi.
Das Verhalten der Behörde kurz vor den Landtagswahlen 2008 weise klar auf politische Einflussnahme der damaligen VP-Landesrätin Anna Hosp hin. "Wer unterschreibt sonst einen Vertrag, bei dem der Preis ein absoluter Witz ist, bei dem die Zahlungskonditionen ein schlechter Witz sind und wo jetzt jemand im Grundbuch steht, der noch nichts bezahlt hat. So viel Dummheit auf einmal ist nur schwer vorstellbar. Lachender Dritter dabei ist der neue Grundbesitzer und Biberwier hat noch immer kein Hoteldorf", so Willi abschließend.
von Werner Kriess, Tiroler Krone
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