In Großbritannien und den Niederlanden sind Dutzende Brandanschläge auf Mobilfunkmasten verübt worden. In den Niederlanden wurden in den vergangenen Wochen 16 Anschläge verübt, zuletzt fingen am Wochenende zwei Sendemasten in Amsterdam Feuer. In Großbritannien wurden allein 20 Masten des Telekommunikationskonzerns Vodafone angezündet, wie Vodafone UK-Chef Nick Jeffery mitteilte. Auch im belgischen Peltheide wurde am Wochenende ein Anschlag auf einen Handymast verübt.
Die niederländischen Ermittler gehen davon aus, dass Gegner des geplanten neuen 5G-Netzwerkes hinter den Anschlägen stecken. Es soll auch einen Zusammenhang mit Verschwörungstheorien geben, wonach die 5G-Strahlungen für den Ausbruch der Corona-Pandemie verantwortlich seien. Experten weisen solche Theorien als „totalen Unsinn“ zurück.
Der niederländische Regierungschef Mark Rutte warnte eindringlich vor den Folgen solcher Anschläge. „Das ist lebensgefährlich. Denn dies betrifft direkt die Notrufe“. Wenn Sendemasten durch Brandanschläge ausfielen, seien Notrufe nicht mehr möglich.
„Gefährlicher Unsinn“
Jeffery machte Verschwörungstheoretiker für die Brandstiftung verantwortlich. „Es gibt absolut keine Verbindung zwischen 5G und dem Coronavirus. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es schlecht für die Gesundheit ist“, schrieb er auf der Plattform Linkedin. Der britische Staatsminister Michael Gove bezeichnete solche Verschwörungstheorien als „gefährlichen Unsinn“.
In Großbritannien war nach Angaben des Vodafone-Chefs sogar ein Mast betroffen, der eine der temporären Kliniken für Covid-19-Patienten in Birmingham mit mobilem Internet versorgt. Schäden könnten dazu führen, dass Angehörige nicht einmal per Handy Abschied von ihren Liebsten nehmen könnten, schrieb Jeffery.
Die Mobilfunknetzwerke seien absolut essenziell im Kampf gegen die Pandemie, sagte der medizinische Direktor des Nationalen Gesundheitsdiensts Public Health England, Stephen Powis. Er sei „angewidert“, dass sich Menschen gegen die Infrastruktur wenden, die notwendig sei, um der Notsituation zu begegnen.
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