Diese Geschichte erschütterte Ende Dezember des Vorjahres: Ohne jegliche Unterstützung brachte eine Deutschlandsbergerin (29) in ihrer Wohnung ihr Baby zur Welt. Offenbar völlig verzweifelt, weil die Beziehung zum Kindesvater zerrüttet gewesen sei, beschloss sie, das Mädchen bei der Babyklappe abzugeben.
In Handtücher gewickelt und in Sporttasche gelegt
Dafür bettete die Rettungssanitäterin die Kleine mit zwei Handtüchern in einer Sporttasche und fuhr mit ihr zum Landeskrankenhaus nach Graz. Über eine Stunde lang ging sie bei der Klappe auf und ab, traute sich nicht, das Neugeborene dort hineinzulegen, weil sie sich aufgrund des mäßigen Sichtschutzes von Spaziergängern beobachtet fühlte.
Fataler Entschluss
In ihrer Verzweiflung fällte sie schließlich den fatalen Entschluss, das Baby in der Tiefgarage beim Hilmteich abzulegen und fortzufahren. Dabei bedachte sie aber die Kälte nicht, die ihr Baby in Lebensgefahr brachte! Erst nach einer Stunde und 45 Minuten entdeckte ein Besucher das bereits stark unterkühlte Kind, schlug sofort Alarm und benachrichtigte eine vorbeikommende Krankenschwester, die zur Portierin rannte. „Sie hat ganz aufgeregt an mein Fenster geklopft und etwas von einem Mann und einem Baby in einer Sporttasche gesagt“, erzählte die Mitarbeiterin damals im Gespräch mit der „Steirerkrone“.
Nun steht fest, dass sich die Frau bereits nächsten Mittwoch vor dem Strafrichter in Graz wegen des „Verbrechens der Aussetzung“, verantworten muss. Darauf steht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.
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