Gleiche Entlastung bei gleicher Belastung – das ist nur eine der Forderungen, mit der die Arbeiterkammer die Interessen der Pendler vertritt. Präsident Markus Wieser rechnet vor: „Unter der Steuergrenze erhält ein Arbeitnehmer, der von Amstetten nach St. Pölten fährt, rund 100 Euro vom Finanzamt erstattet. Wer aber 3600 Euro brutto verdient, bekommt pauschal 981 Euro abgegolten.“ Die Jahreskarte der ÖBB kostet beide Betroffene knapp 1400 Euro. Wieser will daher eine Reform der Pendlerpauschale: „Soziale Gerechtigkeit braucht weniger Freibeträge und mehr Absetzbeträge!“
Für den Verkehrsexperten Thomas Kronister von der AK ist klar: Angebote müssen besser und vor allem billiger werden. Denn die Zahl der Öffi-Pendler in Niederösterreich ist mit lediglich 21 Prozent seit Jahren annähernd konstant. Gut zwei Drittel der Pendler fahren weiterhin mit dem Auto. Und das schlage sich bei den Betroffenen auch auf die Gesundheit. „Für viele beginnt der Zeitdruck bereits zuhause“, so Wieser. Man dürfe bei Arbeitszeitmodellen wie dem umstrittenen 12-Stunden-Tag keinesfalls auf die Anfahrt vergessen. Im Schnitt legt jeder heimische Arbeitnehmer übrigens 42 Kilometer pro Tag zurück. Nur fünf Prozent können den Arbeitsweg zu Fuß bestreiten, acht Prozent nutzen das Fahrrad. Für kurze Strecken im Ort will die Arbeiterkammer daher auch Radwege und Bike-&-Ride-Plätze bei den Bahnhöfen forcieren.
Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung
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