Heißer Wahlkampf

Kopf-an-Kopf-Rennen: 39% Rot, 39% Schwarz

Steiermark
08.07.2010 10:58
Bevor sich die Politiker in die - kurze - Sommerpause verabschieden, hat die "Steirerkrone" noch einmal die Stimmungslage im Land erkundet: Wer ist im Aufwind, wer im Sinkflug, wer hat Chancen auf den Landeshauptmann-Sessel? Dass die Sozialdemokratie - durch hausgemachte Konflikte - weg vom Fenster sei, bestätigt diese IMAS-Umfrage in keiner Weise. Tatsächlich spielt sich an der Spitze weiter ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Duell ab.

Auf je 39 Prozent bringen es aktuell die Großparteien, die Freiheitlichen kommen überhaupt nicht vom Fleck, den Grünen droht ein Absturz. Die repräsentative Exklusivumfrage mit 800 Befragten hat's in sich, und sie wird für viele dann doch überraschend kommen: "Denkbar knapp" gehe es bei den Großparteien zu, formuliert Paul Eiselsberg, Chef des renommierten Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS, nach Sichtung des neuesten Datenmaterials.

62 Prozent noch unentschlossen
Wären am kommenden Sonntag Landtagswahlen, gebe es an der Spitze ein Patt: 39 Prozent SPÖ, 39 Prozent ÖVP! Verglichen mit dem 2005er-Ergebnis würde die ÖVP leicht zulegen, die SPÖ fast drei Prozent ablegen. Spannender geht's kaum, dieser Sommer wird noch heiß. Denn stolze 62 Prozent der steirischen Landsleute haben, so IMAS, überhaupt noch nicht entschieden, wem sie am 26. September ihre Stimme geben werden.

Trotz der vielen Turbulenzen kommen die Roten aktuell also mit einem blauen Auge davon - was, laut IMAS, auf einen "Solidarisierungsschub" unter den Funktionären zurückzuführen sei. Zudem komme Franz Voves zugute, dass er mit Kurt Flecker einen (auch bei der eigenen Klientel) der unbeliebtesten Rot-Repräsentanten los ist. Dennoch sei der relativ hohe Wert mit Vorsicht zu genießen: "Denn im aktuellen Meinungsbild der Steirer ist die SPÖ sehr deutlich im Sinkflug."

SPÖ nach Turbulenzen im Abwind
57 Prozent sehen die Voves-Partei (nach dem jüngsten Chaos in Graz, den Zores um die Therme Fohnsdorf, den Querschüssen aus der Bundeshauptstadt in Sachen Spitalsschließungen und Koralmtunnel) im Abwind, nur 15 Prozent verspüren für die Landesroten ein wenig Aufwärts-Thermik. Konträr dazu die Situation der ÖVP, die 47 Prozent auf dem aufsteigenden, im Gegenzug lediglich 21 Prozent auf dem absteigenden Ast sehen.

Und wie steht's bei den anderen Parteien? Wenig berauschend ist das blaue Ergebnis, sieben Prozent und damit keinerlei Bewegung seit Jänner. Spitzenkandidat Gerhard Kurzmann ist wohl nicht der große "Reißer". Aber daran kiefeln die blauen Strategen ja schon seit geraumer Zeit.

Nur knapp dahinter die Kommunisten, die diesmal ohne Zugpferd Ernest Kaltenegger ins Rennen gehen: Sechs Prozent schauen für Claudia Klimt-Weithalers "Dunkelrote" heraus. Angesichts des geringen Bekanntheitsgrades der Spitzenkandidatin ein doch mehr als bemerkenswerter Wert.

Grüne müssen sich steigern
Nach einem Zwischenhoch bei der letzten Umfrage geht's für die Grünen steil bergab: Nur noch fünf Prozent für Werner Kogler und Co. - und damit nur haarscharf im Landtag. Da wird man sich bei Themenfindung und Präsenz noch anstrengen müssen.

Nicht vom Fleck kommt die orange Truppe. Mit mickrigen zwei Prozenterln hat Gerald Grosz, obwohl medial stark präsent, vorerst zumindest so gut wie keine Chance auf einen Sitz im nächsten Landtag.

Wer den Steirern sympathisch ist
Mit ein bisschen Bauchweh schielen die Volksvertreter auch auf ihre aktuellen Sympathiewerte: Wer kommt gut an im Land? Ein Trio kann sich da ganz entspannt zurücklehnen. 59 Prozent halten Franz Voves, 57 Prozent Kristina Edlinger und 47 Prozent Hermann Schützenhöfer für sympathisch. Auch für Bettina Vollath und Manfred Wegscheider werden hohe Werte ausgeworfen. An ihrer Bekanntheit feilen muss Claudia Klimt-Weithaler: 69 (!) der Befragten haben bis dato noch nichts von der KPÖ-Spitzenfrau gehört.

von Gerald Schwaiger und Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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