Forderungen

Transitforum sagt „Tanktourismus“ Kampf an!

Tirol
15.01.2020 18:00
Immer wieder Ärger mit den „Tanktouristen“! Ein Lkw-Fahrverbot zu zwei Tankstellen entlang der Inntal- und Brenner-Autobahn trat mit 1. August 2019 in Kraft und wurde jetzt bis 30. Juni 2020 verlängert. Weitere “Verbotsstandorte“ werden derzeit vom Land geprüft. Das Transitforum fordert indes auch ein sofortiges Zufahrtsverbot zur Billig-Tankstelle Vomp/Fiecht!

Die Diskonttankstellen zwischen Kufstein und Innsbruck, meist direkt neben der Autobahn gelegen, erleben seit Jahren einen gehörigen wirtschaftlichen Aufschwung. Der von ihnen offerierte, günstige Treibstoff für Sattelschlepper in Kombination mit der niedrigen Brenner-Maut führt zu einem 30-prozentigen Umweg-Transit. Dieser schon ins Extreme ausufernde Zulauf zu den heimischen Billig-Tankstellen boomt zudem, da die Zapfsäulen-Betreiber Verträge mit Frächtern abgeschlossen haben. Somit fährt ein Drittel der alljährlichen Lawine von über zwei Millionen Transit-Lkw nicht deshalb über den Brenner, weil es für sie die kürzeste Strecke wäre, sondern weil er für sie die billigste Route darstellt.

Jeder Liter wird in die CO2-Bilanz eingerechnet
So rollten im Jahr 2018 erstmalig mehr „Brummis“ über den Brenner als über die Schweizer und französischen Alpenübergänge zusammen. Dieser „Tiroler Lkw-Tanktourismus“ beschert dem Staat durch die Mineralölsteuer Einnahmen von rund 600 Millionen Euro, aber er belastet auch die Klimabilanz.

Jeder in Österreich getankte Liter wird in die CO2-Bilanz eingerechnet und erschwert somit die Erreichung der Klimaziele. Wenn diese Vorgaben in diesem Jahr nicht erreicht werden, kann es dazu kommen, dass Österreich CO2-Zertifikate zukaufen muss. Aufgrund dieser prekären Situation trat mit 1. August 2019 ein auf ein halbes Jahr begrenztes Lkw-Fahrverbot zu zwei solcher Tankstellen (Fritzens und Mutters) in Kraft. Grund für diese Fahrverbote waren Rückstaus mit den damit verbundenen gefährlichen Situationen sowie massive Beeinträchtigungen der Verkehrs- und Versorgungssicherheit.

Zu eskalieren scheint aktuell die „Tank-Misere“ bei der Billig-Diesel-Tankstelle“ in Vomp/Fiecht. Und zwar deswegen, weil das Zufahrtsverbot für die Zapfsäulen in Fritzens seit einem halben Jahr in Kraft ist und darum viele Lkw nach Vomp ausweichen.

Zufahrtsverbot in Vomp wird nun gefordert
In einem Schreiben des Transitforums Austria-Tirol an die zuständige Bezirkshauptmannschaft ersucht die erfolgreiche Bürgerinitiative auf Grund zahlreicher Beschwerden um eine dringende Prüfung und Realisierung von weiteren, zeitlichen Zufahrtsverboten. Begründet wird diese Forderung mit der Straßenverkehrsordnung, welche die Aufrechterhaltung der „Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs, als auch die Fernhaltung von Gefahren und Belästigung, insbesondere durch „Lärm, Geruch oder Schadstoffen“ vorsieht. Zusätzlich sollen intensive Kontrollen durchgeführt werden und bei Missachtung entsprechende Strafen erfolgen.

Eine Ehrenrunde für Lärm, Stau und Abgase
Fritz Gurgiser,, der Obmann des Transitforums, dazu: „Obwohl die gesamte A12 von Kufstein seit 2002 ein Luftsanierungsgebiet ist, drehen sämtliche Billigdieseltanker eine Ehrenrunde, um zusätzlich Lärm, Abgase, Stau und Verkehrsbehinderungen zu hinterlassen.“

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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