Unglückszug in Braz

Neue Details: Bremsschlauch nur notdürftig gesichert

Österreich
26.06.2010 13:02
Der (noch nicht fertige) Bericht der eingesetzten Untersuchungskommission enthüllt nun neue Details rund um das Zugunglück im Vorarlberger Braz. Eine der wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen des tonnenschweren Zuges war demnach nur notdürftig gesichert: Der Bremsschlauch wurde lediglich von einem dünnen, kabelähnlichen Mini-Seil unter dem Zug gehalten (siehe der "Krone" vorliegende Bilder oben).

Reißt ein Bremsschlauch, so sinkt im Normalfall der Druck und der Zug legt eine automatische Vollbremsung hin. Doch das Rohr wurde bei dem Unfall komplett verbogen (siehe Bild rechts), wie bei einem abgedrückten Wasserschlauch drang nichts hinaus – die Vollbremsung blieb daher aus. Der tonnenschwere Zug wurde immer schneller und entgleiste schließlich im Brazer Bogen.

Güterzug im Brazer Bogen entgleist
Das Zugunglück hatte sich am 16. Juni gegen 3 Uhr ereignet. Der Pkw-Transportzug, vom rumänischen Curtici nach Valenton in Frankreich unterwegs, entgleiste, als er den Brazer Bogen mit wesentlich überhöhtem Tempo durchquerte. Nach Aussagen des Lokführers ließ sich die Geschwindigkeit der Garnitur nur mehr bedingt reduzieren. Der Lokführer erlitt bei dem Unfall einen schweren Schock.

Nach Angaben des Bludenzer Bezirkshauptmanns Johannes Nöbl entgleisten zunächst die letzten vier Waggons des Zuges, ehe einige hundert Meter weiter bei der ersten Weiche am Ostkopf des Bahnhofs Braz dann die Lok und die übrigen Garnituren ausgehoben wurden. "Die Lok lag drei Meter vor einer Haustüre. Die Waggons und die Pkw wurden auf einen Campingplatz geschleudert. Wir hatten Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist", betonte Nöbl.

Kronen Zeitung und krone.at

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