10.12.2019 09:26 |

„Unzulässiger Druck“

Amazon: Trump schuld an verlorenem Pentagon-Deal

Amazon hat den Cloud-Computing-Auftrag des US-Verteidigungsministeriums nach Ansicht des Unternehmens vor allem wegen „unzulässigen Drucks von Präsident Donald Trump“ verloren. Dies sei die „plausibelste“ Erklärung für mehrere „offenkundige, unerklärliche“ technische Fehler, die zur Vergabe an Microsoft geführt hätten, hieß es in einer bei Gericht eingereichten Beschwerde des Internetkonzerns. 

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Die Vergabe des zehn Milliarden Dollar schweren Vertrags sei das „Ergebnis unangemessenen Drucks“ von Trump gewesen, der seinem „politischen Feind“, Amazon-Chef Jeff Bezos, habe schaden wollen, heißt es in Gerichtsdokumenten, die am Montag veröffentlicht wurden.

Trump übt regelmäßig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die „Washington Post“ gehört, die kritisch über Trump berichtet. In dem auf den 22. November datierten Schreiben an das Gericht listet Amazon eine ganze Reihe von negativen Äußerungen und Beschimpfungen Trumps gegen Bezos, Amazon und die „Washington Post“ auf.

„Es steht viel auf dem Spiel“
Die Anwälte fordern daher, dass die Auftragsvergabe erneut geprüft und neu entschieden werden soll. „Es steht viel auf dem Spiel: Die Frage ist, ob es dem Präsidenten der Vereinigten Staaten erlaubt sein sollte, das Budget des [Verteidigungsministeriums] für seine persönlichen und politischen Ziele zu nutzen“, hieß es weiter.

Pentagon weist Vorwurf zurück
Eine Pentagon-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück. Es habe „keine externen Einflüsse“ während des Vergabeverfahrens gegeben, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Auch US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte die Kritik von Amazon als unbegründet zurückgewiesen. Die Vergabe des Auftrags an Microsoft sei „frei, fair“ und „ohne äußeren Einfluss“ erfolgt, sagte Esper. Das sogenannte Jedi-Projekt zum Aufbau eines Cloud-Systems sieht einen Austausch von Informationen aller militärischen Abteilungen in einem System unter Einsatz von künstlicher Intelligenz vor.

Amazon lange Favorit
Die Vergabe des Auftrags an Microsoft Ende Oktober war eine Überraschung gewesen, da Amazon bis zuletzt als Favorit gegolten hatte. Konkurrent Google hatte sich Ende vergangenen Jahres unter Verweis auf ethische Bedenken aus dem Rennen zurückgezogen.

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