Mit 50 Traktoren

Bauern demonstrieren gegen 380-kV-Unrecht

Salzburg
07.11.2019 12:00

Mit 50 Traktoren kamen die Bauern zur Großkundgebung vor dem Halleiner Bezirksgericht. Ein Stopp der Massenenteignungen wird gefordert.

Mit 30 Traktoren kamen alleine die Kuchler Bauern zur Großkundgebung vor der Bezirkshauptmannschaft, auch Robert Schwarz war darunter: „Ich will mich einfach mit den Betroffenen solidarisch zeigen. Viele von uns haben das Gefühl, dass in unserem Land jetzt der Kommunismus das Sagen hat. Wie kann man nur den Menschen den Grund wegnehmen? Wegen einer Stromleitung!“

Bauer Anton Fuschlberger kam mit seinem 60 Jahre alten Wachalowski-Traktor: „Vor vier Jahren hat der Verbund schon auf meinem Grund die Stempen eingeschlagen, nie hat mich jemand gefragt. 4,50 € pro will man mir für meinen Grund geben, dabei zahlt man für einen Baugrund im Ort bis zu 1000 Euro.“

Das Motto des Bauernherbstes prangte auf einem Plakat: „Der Wald, das Holz, unsere Wurzel. Dazu der Nachsatz: Und Haslauer lässt enteignen.“ Bis zu 800 Hektar Wald sollen für die Freileitung fallen. Klimaschutz? Nachhaltigkeit? Alles Fehlanzeige.

Auch Anton Lindenthaler aus St. Koloman soll am 18. November enteignet werden, so wie 70 weitere Landwirte in Adnet und rund 100 in Kuchl. Gerald Kühleitner aus der Gaißau hat sich ein Haslauer-Plakat umgeschnallt: „Wie unsere Politiker die Menschen im Stich lassen, ist erbärmlich.“ Und Nicole vom Ödbauern aus Adnet hat Geißbock Bertl mitgebracht: „Weil die Sache zum Himmel stinkt.“

Beim Pferdehof von Georg Weiß in Kuchl führt die 380-kV-Leitung bis 40 Meter an den Reitplatz heran: „Ich bin so was von sauer.“ Auch Bio-Bauer Christian Müller ist ein Betroffener: „Sie haben extra das Gesetz geändert, damit sie die Leitung über den Wiestalstausee und Schutzgebiete führen können. Dafür verschonen sie den Schwarzerberg, wo die Großindustriellen jagen.“

Mit jeder Enteignungs-Verhandlung wird die Stimmung schlechter, das war beim Traktoren-Umzug durch die Salinenstadt deutlich zu spüren, sagt Biobauer Anton Sommerauer: „Wir machen definitiv den Landeshauptmann dafür verantwortlich. Denn er hätte politisch die Macht gehabt, hier längst einzugreifen.“

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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