„Krone“-Kommentar

Gift für die Gesellschaft

Österreich
28.10.2019 09:22

Es wird ernst. Nach vier gescheiterten Runden steigen Gewerkschafter und Arbeitgeber heute zum fünften Mal in den Ring, um über die Metaller-Kollektivverträge zu verhandeln. Gefordert wird eine einigermaßen deutliche Lohnerhöhung von 4,5 Prozent, geboten werden magere 1,8 Prozent. Der Vorschlag der Industriellen käme einer Nulllohnrunde gleich. Das könnte ein bitterer Start in das neue Jahr für die 130.000 Beschäftigten in dieser Sparte sein. Und auch für die Angestellten im Handel wäre das kein fröhliches Signal vor dem Weihnachtstrubel.

Bisher haben beide Seiten noch immer eine faire Lösung gefunden. Diesmal ist es allerdings komplizierter: Die Geschäfte sind zuletzt gut gelaufen. Nun aber trübt sich die Wirtschaft ein. Das könnten einander neutralisierende Argumente sein, wäre die Welt der Preise und Löhne eine so einfache. Ist sie aber nicht. Die Einkommensfrage geht sehr viel tiefer.

Niedrige Gehälter, eine Sparpolitik und ein weitmaschiger werdendes Sozialnetz sind Gift für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft. Und dann wird aus der Ecke der finanziell oft besser gestellten liberalen Elite treuherzig gefragt, woher etwa die Ablehnung der Migration komme? Darauf eine klare Antwort: Sozial Schwächere spüren die negativen Folgen der Einwanderung am stärksten.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, das Unternehmer in dieser gewissermaßen regierungslosen Zeit mit Weitsicht und Verantwortung zu lösen haben.

Claus Pándi, Kronen Zeitung

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