„Angebot zu niedrig“

Metaller-KV: Auch vierte Runde ohne Einigung

Österreich
16.10.2019 19:36

Die vierte Runde der Metaller-KV-Verhandlungen ist am Mittwochabend ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Arbeitnehmervertreter bezeichneten das Angebot der Arbeitgeber als viel zu niedrig. „Nach vier Verhandlungsrunden gerade einmal die Höhe der Inflationsrate für Lohn- und Gehalterhöhungen anzubieten, ist eine klare Provokation. Das ist eine Geringschätzung der Arbeitnehmer“, ärgerten sich die Chefverhandler der Gewerkschaften. Sie wollen nun über weitere Maßnahmen beraten.

Die vierte Verhandlungsrunde wurde am Mittwoch nach rund elf Stunden abgebrochen, nachdem die Verhandler des Fachverbandes Metalltechnische Industrie (FMTI) ein Erhöhungsangebot von 1,8 Prozent den Arbeitnehmervertretern offenbart hatten.

„Angebot de facto eine Nulllohnrunde“
„Das Arbeitgeberangebot ist de facto eine Nulllohnrunde. Das werden wir nicht hinnehmen. Im Gegenteil, wir werden die Schlagzahl nun erhöhen und mit der Mobilisierung beginnen“, sagten die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).

Nächste Verhandlungsrunde am 28. Oktober
Gewerkschaften und Betriebsräte wollen daher Anfang nächster Woche in österreichweiten Konferenzen die weitere Vorgangsweise beraten und konkrete Maßnahmen beschließen. Der nächste Verhandlungstermin mit dem FMTI wurde für den 28. Oktober vereinbart.

WKÖ-Fachverband: „Faires Angebot“
Der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie, Christian Knill, sieht die gebotenen 1,8 Prozent als „faires Angebot“. Im September habe die Inflation 1,2 Prozent betragen. „Die Gewerkschaften haben sich heute keinen Millimeter bewegt, so geht das nicht“, kritisierte Knill nach dem Ende der Verhandlungen. „Das ist eine reine Klientelpolitik auf Kosten der Betriebe und aller Mitarbeiter, von denen sich viele vor dem Abschwung fürchten und die vor allem Planungssicherheit wollen.“ Man müsse „die Alarmzeichen der nachlassenden Konjunktur“ beachten, so der Arbeitgebervertreter. Außerdem seien die Lohnerhöhungen im Vorjahr bereits besonders hoch ausgefallen (siehe Grafik unten). Damals gab es ein durchschnittliches Plus von 3,46 Prozent.

Gewerkschaften fordern plus 4,5 Prozent
Die Gewerkschaft fordert weiterhin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent bzw. mindestens 100 Euro für die rund 130.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie.

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