Wie bereits mehrfach berichtet, will der bayrische Rohrdorfer Konzern in einem Steinbruch eine Baurestmassendeponie errichten. Durch Zufall erfuhren die Bewohner des Unterländer Dorfes vom Vorhaben. Und schreckten auf, als sie hörten, dass dort unter anderem auch asbesthaltige Stoffe endgelagert werden sollen. Ab diesem Zeitpunkt wuchs der Widerstand der Einwohner, eine Bürgerinitiative wurde gegründet, die den Protest koordiniert und organisiert.
Ende vergangener Woche sah es danach aus, dass sich der wochenlange Kampf bezahlt gemacht hat: Mike Edelmann, Geschäftsführer der Rohrdorfer GmbH, spulte eine wirksame „Faktenoffensive“ mit Besuchen der Tiroler Medienlandschaft ab. Dabei gab er bekannt, dass ein neuer Antrag für das Projekt an das Land übergeben wird, in dem asbesthaltige Stoffe herausgenommen werden.
Gegner behielten mit ihrer Skepsis Recht
Armin Hofreiter, Sprecher der Bürgerinitiative (BI), blieb dennoch skeptisch. Er sollte Recht behalten: In akribischer Recherchearbeit fand die Bürgerinitiative heraus, dass der herausgenommene Asbest nur ein Teil der Gesamtgefährdung zu sein scheint. Denn im neuen Antrag befinden sich weiterhin Dutzende schwer gesundheitsgefährdende Materialien wie Glasschleifschlamm, metallurgischen Ofenausbruch, Hütten- und Gießereischutt.
Arzt warnt vor Lagerung von Schwermetall
Einer der betroffenen Anrainer ist Arzt Albert Zawadil: „Man muss immer mit Staubentwicklung rechnen und mit dem Staub werden auch schwermetallhaltige Inhaltsstoffe der Baurestmassen in der Umwelt verbreitet. Wenn das gänzlich ungefährliche Stoffe wären, dann könnte man sie auch in einer Bodenaushub- oder Inertdeponie lagern.“
Die Schwoicher Bevölkerung wurde von der Bürgerinitiative Donnerstag Abend über die Faktenlage informiert. Sie erhielt den Auftrag, nicht aufzugeben und weiterzukämpfen.
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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