Es war ein Mesner aus dem Zillertal, der den „fleißigen“ Opferstockdieb Ende Juni auf frischer Tat auffliegen ließ. Als die alarmierten Polizisten dann auch noch das Auto des Litauers, der am Freitag am Innsbrucker Landesgericht Platz nehmen musste, näher unter die Lupe nahmen, trauten sie ihren Augen nicht. In einem Rucksack waren nicht weniger als 28 Kilo Münzen gebunkert. Die mehr als 4000 Euro hatte der 27-Jährige zuvor in nur einer einzigen Woche aus Kirchen in Tirol, Wien, Salzburg und der Steiermark gestohlen. „Da haben Sie den berühmten 12-Stunden-Arbeitstag ordentlich ausgenutzt“, meinte Richterin Helga Moser.
Auf die Frage, warum er als arbeitender Mann Geld aus Opferstöcken fische, gab es gleich drei skurrile Antworten: „Ich habe Hautkrebs, ich wollte mich selbstständig machen und das beschlagnahmte Grundstück meines Vaters von Schulden befreien.“ Das Mitleid von Richterin Moser hielt sich in Grenzen: „Die meisten Opferstock-Diebe, die vor mir saßen, hatten hunger.“
Der vorbestrafte Litauer wurde zu 18 Monaten Haft – sechs davon unbedingt – verurteilt. Er nahm das Urteil sofort an.
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