Inmitten des Handelskrieges mit den USA und den US-Sanktionen gegen den chinesischen IT-Giganten Huawei will Chinas Volksbefreiungsarmee sich nicht länger auf Software aus den USA verlassen und entwickelt eine Windows-Alternative. Das Ziel: Das exotische Betriebssystem soll es ausländischen Geheimdiensten schwerer machen, chinesische Staatsgeheimnisse auszuspähen.
Spätestens seit den Enthüllungen des Edward Snowden ist bekannt, dass US-Geheimdienste über ein großes Arsenal von Abhörmöglichkeiten für alle möglichen Geräte vom Router über Smart-TVs und Handys bis hin zum Desktop-PC verfügen.
Wie das US-amerikanische IT-Portal „ZDNet“ unter Berufung auf Quellen in Kanada berichtet, will man deshalb in China ein ganz neues Betriebssystem für die Armee entwickeln lassen, das durch seinen Exotenstatus für ausländische Spione besonders schwer abzuhören sein soll.
Kein Linux, sondern ein ganz neues System
Dem Bericht zufolge will man sich nicht - wie etwa Nordkorea mit seinem „Red Star OS“ - beim freien Betriebssystem Linux bedienen und darauf basierend ein System für die Armee entwickeln, sondern ein ganz neues Betriebssystem als Windows-Alternative aus dem Boden stampfen.
Den Befehl zur Entwicklung des neuen Betriebssystems soll Peking bereits gegeben haben. Die Arbeit an der Windows-Alternative soll von einer neuen, direkt dem kommunistischen Zentralkomitee unterstellten Gruppe außerhalb des Militärs und des Geheimdienstes erledigt werden.
Handelskrieg spitzt sich immer weiter zu
Die Entwicklung des Betriebssystems für die Volksbefreiungsarmee erfolgt inmitten eines sich zuspitzenden Handelskriegs mit den USA. Dort wurde zuletzt der chinesische IT-Gigant Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und von US-Lieferanten abgeschnitten, weil die Regierung Trump dem Konzern vorwirft, für die Regierung in Peking zu spionieren. Ein Vorwurf, den die Chinesen aufs Schärfste zurückweisen.
Huawei wurde dadurch nicht nur von Hardware-Lieferanten abgeschnitten, sondern auch von seinem wichtigsten Software-Partner Google, der den Chinesen in einigen Monaten möglicherweise sein Android-Betriebssystem nicht mehr zur Verfügung stellen darf. Doch auch Huawei hat sich darauf vorbereitet und sein eigenes Smartphone-Betriebssystem entwickelt: „Hongmeng“.
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