Nach einer einjährigen Testphase in Köln hält der Rüstungskonzern und Zulieferer Rheinmetall einen von ihm entwickelten Ladebordstein für serienreif. „Nach Abschluss des erfolgreichen Pilotprojekts ist der Ladebordstein ab sofort als Serienprodukt erhältlich“, teilte das Unternehmen mit. Der Feldversuch habe eine technische Verfügbarkeit von mehr als 99 Prozent ergeben.
„Bei unserem Produkt wird die Ladeelektronik in die Maße eines handelsüblichen Bordsteins integriert, um das Laden von Elektrofahrzeugen direkt am Fahrbahnrand zu ermöglichen – ohne störende Poller, ohne Eingriffe in den Gehwegbereich, und ohne Kompromisse in puncto Sicherheit oder Ästhetik“, erläuterte Christoph Müller, CEO der Rheinmetall-Division Power Systems, die Vorzüge.
Gegenüber herkömmlichen Ladesäulen soll der Ladebordstein zudem bei Themen wie dem „Einfügen in das vorhandene Stadtbild, dem Schutz vor Vandalismus, der Platzersparnis, der Sichtachsenwahrung sowie der verringerten Gefahr von Stolperfallen durch Ladekabel“ punkten. Leichte Vorteile werden der Lösung bei der Ergonomie, der Bedienfreundlichkeit und der Barrierefreiheit attestiert. In Gesprächen seien hier vor allem das vereinfachte Einparken, die einfache Benutzung auch von der Straße aus, die nicht benötigten Schutz-Poller sowie die mögliche Einhandbedienung genannt worden.
Lediglich in puncto Sichtbarkeit schnitt das System etwas schwächer ab - ein Aspekt, der sich durch gezielte Markierungen und die Integration in Navigations- und Lade-Apps im regulären Flächenbetrieb laut Rheinmetall jedoch einfach verbessern lasse.
Vorteile für Nutzer, Gemeinden und Betreiber
Während E-Autofahrer von der barrierearmen Bedienung profitieren, soll der Ladebordstein Städten und Gemeinden neue Möglichkeiten bieten, bisher unerschlossene Standorte in dicht bebauten Gebieten effizient zu elektrifizieren. Betreiber profitierten indes gegenüber herkömmlichen Ladesäulen von reduzierten Installations- und Wartungskosten sowie von der Option, bereits heute sogenannte „Hohlbordsteine“ vorzurüsten, die bei steigendem Ladebedarf flexibel und ohne großen Aufwand mit Lademodulen nachgerüstet werden könnten, hieß es.
Gegenüber Golem.de berichtete ein Unternehmenssprecher, dass der Ladebordstein bereits in weiteren deutschen Städten verbaut werde. Der Preis für die Ladelösung bewege sich im vierstelligen Euro-Bereich, abhängig von der individuellen Projektanfrage, hieß es. Der Ladebordstein liefert demnach eine Leistung von 22 Kilowatt (kW). Anders als bei sogenannten Laternenladepunkten, die mit 3,7 kW laden, erforderten die Bordsteine daher einen eigenen Stromanschluss mit Drehstrom.
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