Gilt als Wegweiser
In dieses Land will der neue Papst zuerst reisen
Der neue Papst plant seine ersten Auslandsreisen. Die primäre Station eines Pontifex ist von großer Bedeutung, denn sie signalisiert, welche Akzente der neue Papst während seiner Amtszeit setzen wird ...
Erwartet wird, dass Leo XIV. Ende Mai in die Türkei anlässlich des 1700. Jahrestages des Konzils von Nizäa I (325 n. Chr.) reisen wird. Dabei handelt es sich um ein Jubiläum, das für die Ökumene höchste Relevanz hat. Damit wird das erste ökumenische Konzil der Geschichte gefeiert.
Die Vorbereitungen für die Türkei-Reise, die bereits von Franziskus geplant worden war, wurden nach der Spitaleinlieferung des Argentiniers im Februar auf Eis gelegt. Jetzt wird es sein Nachfolger Leo XIV. sein, der zum großen Konzilsjubiläum nach Nizäa reist. „Wir arbeiten daran“, sagte der neue Papst, als er am Montag bei einem Treffen mit Medienleuten auf die Reise angesprochen wurde. Der Stichtag sollte der 24. Mai sein, also nur sechs Tage nach der großen Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes auf dem Petersplatz.
Wofür steht Papst Leo?
Die antike Stadt Nicäa heißt heute Iznik und liegt am Ufer des gleichnamigen Sees, 90 km südöstlich von Istanbul. Im Jahr 325 versammelten sich auf dem ersten Konzil von Nizäa – dem ersten ökumenischen Konzil – 250 Bischöfe, um im arianischen Konflikt über das Wesen Jesu Christi zu beraten.
Man verfasste das Glaubensbekenntnis von Nizäa, das die Gottheit Christi und die Dreifaltigkeit Gottes bekannte und bis heute jeden Sonntag in der Messe rezitiert wird. Leos Reise in die Türkei könnte darauf hinweisen, dass er sich vor allem um Fortschritte in Sachen Einheit der Christen bemühen wolle. Sein Vorgänger Franziskus hatte als erstes Reiseziel seines Pontifikats die Insel Lampedusa gewählt, die er am 8. Juli 2013 besuchte.
Damit hatte er der im Mittelmeer gestorbenen Migranten gedacht. Unermüdlich hatte Papst Franziskus auch später während seines Pontifikats die Aufmerksamkeit auf die Tragödie der vielen Migranten gelenkt, die auf dem Weg nach Europa ums Leben kommen.
USA stehen nicht auf dem Plan
Ob Franziskus‘ Nachfolger Leo XIV. ebenso reisefreudig sein wird, ist noch unklar. Auf die Frage, ob er demnächst in seine US-Heimat fliegen wolle, antwortete der Heilige Vater lakonisch: „Nicht sofort.“ Nicht ausgeschlossen wird aber, dass er bald Peru besuchen wird, seine Wahlheimat.
Eine weitere Reise könnte Papst Leo zur Unterstützung der Friedensbemühungen für die Ukraine nach Kiew unternehmen. Eine offizielle Einladung erhielt er am Montag bereits vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Ein Besuch des Papstes würde allen Gläubigen und unserem ganzen Volk echte Hoffnung bringen.“ Er habe Leo für seine Unterstützung der Ukraine und des gesamten Volkes gedankt.
„Wir schätzen seine Worte über die Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens für unser Land und die Freilassung der Gefangenen sehr“, schrieb Selenskyj auf Telegram.
Auch eine Reise zum portugiesischen Wallfahrtsort Fatima wird nicht ausgeschlossen. Diese wollte Kardinal Robert Francis Prevost, so der bürgerliche Name des Papstes, vor dem Konklave unternehmen. Der Tod Franziskus‘ machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Doch die Fatima-Reise ist vermutlich nur aufgeschoben.
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