Vor einem Gericht in Paris hat Kim Kardashian am Dienstag im Prozess gegen die „Opa-Gangster“ die traumatische Nacht im Oktober 2016 erneut durchlebt. Im Zeugenstand schilderte sie eindrücklich ihre damalige Todesangst mit den Worten: „Ich dachte, ich würde sterben.“
Damals wurde sie in einem Luxusapartment gefesselt, bedroht – und war überzeugt, vergewaltigt und erschossen zu werden. „Ich lag nackt unter meinem Bademantel, eine Waffe im Rücken – ich sprach ein letztes Gebet für meine Mutter und meine Schwester“, sagte Kardashian mit bebender Stimme.
Die Reality-Queen war mit ihrer Mutter Kris Jenner erschienen, um gegen jene zehn Männer auszusagen, die sie vor neun Jahren brutal überfielen und Schmuck im Wert von rund neun Millionen Euro raubten. Sie berichtete, wie die Täter nach ihrem Diamantring verlangten, sie fesselten, ihr das Handy entrissen – und sie auf dem Bett fixierten.
Bilder ihrer Ankunft beim Gericht:
Reality-Star dachte an „Terrorattacke“
„Ich dachte, dass es eine Art Terrorattacke ist, mir war nicht klar, dass es um meinen Ring ging.“
Bei dem nächtlichen Überfall auf sie in einer Pariser Luxusresidenz 2016 sei sie alleine in ihrem Zimmer gewesen, als sie plötzlich laute Geräusche gehört habe, sagte der US-Star aus. Zwei als Polizisten gekleidete Männer seien in ihr Zimmer gestürmt, zusammen mit dem Pförtner des Hotels, den sie in ihre Gewalt gebracht hatten. Einer der Männer habe laut auf Englisch gerufen: „Der Ring, der Ring, der Ring.“
„Müssen wir jetzt sterben?“
Nachdem die Eindringlinge den wertvollen Ring an ihrem Bett gefunden hatten sowie eine weitere Dose mit Schmuck, hätten die beiden begonnen, sie zu fesseln. In Panik habe sie zu dem Portier, der anders als die Angreifer auch Englisch sprach, gerufen: „Müssen wir jetzt sterben, ich habe zwei Babys, ich muss wieder zurück nach Hause.“
Sie habe auf dem Bett gelegen und sei an Händen und Füßen gefesselt sowie geknebelt worden. Dabei sei ihr Nachthemd verrutscht und sie sei teils unbekleidet gewesen. „Das war der Moment, in dem ich dachte, dass sie mich vergewaltigen“, meinte Kim Kardashian. „Ich habe gebetet und mich darauf gefasst gemacht.“
„War sicher, dass sie mich erschießen“
Dann aber sei sie von den Tätern mit einer Waffe bedroht worden. „Ich war sicher, dass das der Moment ist, in dem sie mich erschießen.“ Sie habe sich vorgestellt, dass ihre Schwester Kortney sie später so finden würde, tot und erschossen auf dem Bett.
Das bestätigte auch die Stylistin des Reality-TV-Stars, die dabei war, als die bewaffneten Männer in das Apartment eintragen. „Ich hatte Angst um mein Leben und das von Kim“, sagte die Stylistin aus, die Kardashian 2016 für den Besuch der Modewoche nach Paris begleitet hatte und gemeinsam mit ihr in einem Luxusappartement einquartiert war. „Ich habe Kinder, ich muss am Leben bleiben, nehmt alles mit“, habe Kim Kardashian geschrien.
Kardashian schrie in Panik
Ihr Zimmer sei im Untergeschoss und das von Kardashian im Obergeschoss des Appartements gewesen, sagte die aus Los Angeles für die Aussage in Paris angereiste Stylistin aus. Sie habe bereits geschlafen, als sie von bedrohlichen Geräuschen wach geworden sei. Sie habe laute Männerstimmen gehört und Kardashian habe in Panik geschrien.
Sie habe sich in ihrem Badezimmer eingeschlossen und Kims Schwester Kourtney und den Bodyguard alarmiert, die in dem Moment noch in einem Nachtklub waren. Als die Räuber weg waren, sei Kim noch mit gefesselten Füßen in ihr Zimmer gekommen.
18,88-karätiger Verlobungsring
Kardashian war in der Nacht auf den 3. Oktober 2016 in einem Luxusquartier im schicken 8. Pariser Stadtbezirk überfallen worden. Fünf Räuber waren als Polizisten verkleidet vor der Residenz aufgetaucht. Zwei von ihnen brachten den Portier in ihre Gewalt und stürmten maskiert und mit vorgehaltener Waffe in Kardashians Zimmer.
Dort bedrohten sie sie mit der Waffe, fesselten und knebelten sie mit Klebeband an Armen und Beinen und erbeuteten Schmuck im Wert von rund neun Millionen Euro, darunter den Verlobungsring des Stars mit einem 18,88-karätigen Diamanten.
Kardashian zeigte ihren Schmuck in sozialen Netzwerken
Auf die Frage des Richters, ob Kardashian sich möglicherweise zur Zielscheibe von Räubern gemacht habe, weil sie sich mit ihrem teuren Schmuck in den sozialen Netzwerken präsentiert hatte, reagierte die Stylistin mit Unverständnis. „Das ist wie, wenn Sie sagen, wenn eine Frau einen kurzen Rock trägt, verdient sie es, vergewaltigt zu werden.“
Für Kardashian habe der Raubüberfall gravierende Folgen gehabt, sagte die Stylistin aus. „Ich glaube, das hat ihr Leben für immer verändert. Sie geht aus Sicherheitsgründen nirgendwo mehr alleine hin, sie hat ihre Freiheit verloren.“ Die Stylistin stellte sich zugleich als eine persönliche Freundin von Kim Kardashian dar, sie seien seit ihrem zwölften Lebensjahr befreundet.
„Opa-Gangster“ auf der Anklagebank
Seit Ende April stehen wegen des Überfalls neun Männer und eine Frau in Paris vor Gericht. Die Angeklagten im Durchschnittsalter von rund 60 Jahren werden von der französischen Presse als „Opa-Gangster“ beschrieben. Zwei von ihnen sind geständig, einer hat zu dem Überfall sogar ein Buch veröffentlicht, die übrigen leugnen eine Tatbeteiligung.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.