Friedensgespräche?

Selenskyj will „nur mit Putin“ reden

Außenpolitik
13.05.2025 13:58

Noch vor einigen Wochen waren für die Führung in Kiew direkte Gespräche mit dem „Kriegsverbrecher“ Wladimir Putin unvorstellbar. Doch mittlerweile haben die beiden Kriegsparteien wohl eingesehen, dass sie von ihren Maximalforderungen abrücken müssen. Vor allem die USA üben großen Druck aus. Jetzt rücken direkte Gespräche in greifbare Nähe. Am Donnerstag könnte es so weit sein – und zwar womöglich auf höchster Ebene. Denn der ukrainische Staatschef besteht nun darauf, „nur mit Putin“ zu reden.

Der russische Staatschef hatte am Wochenende Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen vorgeschlagen, die am Donnerstag in Istanbul stattfinden sollen. Selenskyj erklärte sich daraufhin zu einem Treffen mit Putin in der türkischen Bosporus-Metropole bereit. Zudem bot US-Präsident Donald Trump auch seine Teilnahme an, was von Selenskyj begrüßt wurde. Russland hat allerdings noch nicht erklärt, ob und auf welcher Ebene es an den Gesprächen teilnehmen wird. Auch am Dienstag verweigerte ein Kreml-Sprecher einen Kommentar zum Vorschlag Selenskyjs und sagte lediglich, dass sich die russische Delegation auf Gespräche in der Türkei vorbereite. 

Ukraine: „Unsere Position ist sehr stark“
„Wenn sich Wladimir Putin weigert, in die Türkei zu reisen, wäre dies das endgültige Zeichen dafür, dass Russland diesen Krieg nicht beenden will, dass Russland zu keiner Art von Verhandlungen gewillt und bereit ist“, erklärte Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak am Dienstag. Sollte es tatsächlich zu einer Begegnung zwischen Selenskyj und Putin kommen, wäre es die erste seit Dezember 2019. Selenskyj ist seit Mai 2019 im Amt. Jermak bekräftigte die Forderung seines Landes, dass es erst eine Waffenruhe und dann Verhandlungen geben müsse. „Unsere Position ist sehr prinzipientreu und sehr stark.“

Laut dem russischen Außenministerium sprachen Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein türkisches Gegenüber Hakan Fidan über Putins Vorschlag für Gespräche mit der Ukraine. Wenige Stunden danach teilte das US-Außenministerium mit, US-Außenminister Marco Rubio habe mit seinen europäischen Amtskollegen über „den Weg zu einem Waffenstillstand in der Ukraine“ telefoniert. An dem Gespräch hätten der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha, die Außenminister von Deutschland, Polen, Großbritannien und Frankreich sowie die EU-Außenbeauftragte teilgenommen. 

In einem X-Posting stellte Präsident Selenskyj klar, dass er für direkte Gespräche bereit sei:

Kreml weist Ultimatum der EU zurück
Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben versucht, Moskau unter Druck zu setzen, einen bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand zu akzeptieren. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen hatten bei einem Treffen in Kiew am Samstag eine 30-tägige Waffenruhe ab Montag als Voraussetzung für Friedensgespräche genannt. Sollte Russland bis dahin seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstellen, würden Deutschland und die europäischen Verbündeten mit der Vorbereitung neuer Sanktionen beginnen, sagte der Sprecher der deutschen Bundesregierung, Stefan Kornelius, am Montag in Berlin.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Forderungen der Europäer zurück: „Die Sprache der Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie ist nicht angemessen. Eine solche Sprache kann man mit Russland nicht verwenden.“

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