Konsumentenschützer

Na, Mahlzeit: Schimmelpilze in Fertigsalaten!

Oberösterreich
25.03.2019 18:30

Fertigsalat aus dem Beutel ist praktisch, aber nicht immer appetitlich. Das zeigt ein aktueller Test der Arbeiterkammer Oberösterreich, bei dem vier von zehn Salatpackungen als nicht mehr genusstauglich durchfielen. Die AK-Konsumentenschützer raten daher zu möglichst frischen, regionalen und saisonalen Salaten zu greifen.

So wurde getestet
Eine Stichprobe von zehn fertig geschnittenen und abgepackten Salaten wurde unter Einhaltung der Kühlkette in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH gebracht und unmittelbar nach Probeneingang mikrobiologisch, sensorisch und chemisch-physikalisch untersucht.

Die Ergebnisse sind wenig appetitanregend
Gefährliche Keime wie Salmonellen oder Listerien wurden zwar nirgends gefunden, hundert Prozent zufrieden waren die Tester aber mit keinem Produkt.

Vier Packungen nicht mehr für Verzehr geeignet
Häufigster Beanstandungsgrund waren Hefen sowie Schimmelpilze. Eine  Überschreitung dieser Hygieneparameter kann bei sehr empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Insgesamt waren vier Salatpackungen bereits vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet. Beanstandungsgrund war sowohl eine deutliche Überschreitung der Richtwerte für Hefen sowie eine Übertretung der Warnwerte für Schimmel.  Sechs Salate konnten als einwandfrei bewertet werden. Doch auch hier zeigten die Laborergebnisse bei fünf Proben eine deutliche Übertretung der Richtwerte für Hefen, bei einer Probe zuzüglich noch bei Schimmel.  Am besten schnitt der Bio-Salatmix von Spar Natur pur ab. Dieser zeigte als einziger Salat im Test keinerlei mikrobiologische Mängel. Allerdings enthielt diese Probe einen, im Vergleich zu der auf der Packung suggerierten Menge, nur geringen Anteil an Frisèe.

Mangelnde Kühllagerung
Aufgrund der Schnittstellen neigen Fertigsalate zu einem raschen bakteriellen Verderb. Eine optimale Kühllagerung von circa 4 Grad Celsius ist daher wesentlich für die Haltbarkeit der sensiblen Produkte. Die gleich nach dem Kauf gemessenen Temperaturen zeigten jedoch, dass lediglich eine Probe gut gekühlt war. Bei den restlichen Salaten lag die Temperatur zwischen 6,3 und 11,7 Grad Celsius - beste Voraussetzung für die Vermehrung von Keimen.

Saftige Preisunterschiede
Die Preise der Fertigsalate bewegten sich pro 100 Gramm zwischen 50 Cent und 1,69 Euro. Zum Vergleich: Frischen Häuptelsalat gibt es derzeit schon um durchschnittlich 1 Euro.

Auch Fertigsalat aus der Packung gründlich waschen!
Schnittsalate sind mikrobiologisch äußerst sensible Produkte, die leicht zu Verderb neigen. Für einen ungetrübten Salatgenuss sollten Sie daher folgende Tipps beachten: Das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum sollte möglichst weit vom Kaufdatum entfernt sein. Nach Ablauf dieses Datums ist vom Verzehr dringend abzuraten.Packerlsalat sollte möglichst kühl nach Hause transportiert und aufbewahrt werden, möglichst rasch nach dem Kauf verzehrt werden.  Auch wenn die Salate als essfertig deklariert sind, sollten sie vor dem Verzehr nochmals gründlich unter fließendem Wasser gewaschen werden. Riecht der Salat schon beim Öffnen hefig oder gärig bzw. weist der Salat bereits braune Stellen auf und sieht matschig aus, ist er nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Fertigsalat ist vermutlich besser als gar kein Salat
Die im Test gemessenen Vitamin C-Werte zeigen aber: Beutelsalate können beim Vitamingehalt nicht mit frischem Salat mithalten. Die Gesamtübersicht der Testergebnisse finden Sie auf ooe.konsumentenschutz.at

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