Dörflers Arbeitszeitrechnung sieht so aus: 1.466 Termine im Büro, 300 andere Termine, 992 Termine in Kärnten und 37 Termine in Österreich bzw. 58 Auslandstermine machen unter dem Strich 2.853 absolvierte Gespräche. 330 Tage arbeitete Gerhard Dörfler im Schnitt 13 Stunden täglich, was sich im Jahr 2009 auf immerhin 4.290 Stunden summierte.
Der Bruttogehalt des Landeshauptmannes beträgt 13.794 Euro und das 14 Mal. Dörfler beteuert: "Netto bleiben davon nach Abzug von Sozial-, Lohn- und Parteisteuer 5.720 Euro." Das ergebe einen Stundenlohn von 16 Euro. "Jeder soll versuchen, einen Fliesenleger zu diesem Stundentarif zu kriegen. Er wird scheitern."
Petzner: "Schlag ins Gesicht"
BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner reagierte empört auf die Aussagen Dörflers: "Sie sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Arbeiters." Dörfler, der immer auf sein Aufwachsen in bescheidenen Verhältnissen verweise, habe "als Machtpolitiker der FPK offenbar jedes Gespür für die kleinen Leute und Arbeiter verloren."
Zudem übersehe er, dass jeder Arbeiter bei viel weniger Einkommen auch Steuern zu zahlen habe, kritisierte Petzner.
"Kein Wunder, dass er in der Volksschule sitzen geblieben ist"
Polemisch reagierte auch SPÖ-Sozialsprecherin Ines Obex-Mischitz: "Kein Wunder, dass Gerhard Dörfler in der Volksschule sitzen geblieben ist", meinte die Landtagsabgeordnete zu den "zur Schau gestellten Rechenkünsten" des Landeshauptmanns. Jeder Fliesenleger würde sich freuen, würde er 5.720 Euro netto verdienen.
Hätte sich Dörfler mit den Einkommen von Arbeitern beschäftigt, wüsste er, dass der höchste Stundenlohn laut Kollektivvertrag für Facharbeiter nach dem zweiten Verwendungsjahr 10,93 Euro brutto betrage, das seien monatlich 1.847 Euro brutto, so Obex-Mischitz.
von Fritz Kimeswenger ("Kärntner Krone") und krone.at
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