Verdächtiger frei

Kind (8) mit Pistole bedroht: „Gib mir Geld“

Niederösterreich
27.02.2019 08:03

Fassungslos ist Familie O. über die Vorgänge im niederösterreichischen Herzogenburg: Ein Rumäne soll ihren erst achtjährigen Sohn auf offener Straße bedroht und Geld von ihm gefordert haben. Nach der Anzeige wurde der Verdächtige vorerst von der Polizei festgenommen, doch die Staatsanwaltschaft sah keinen Haftgrund.

„Gib mir fünf Euro, sonst musst du laufen“, schrie ein knapp 20-jähriger Rumäne den kleinen Denis O. (8) auf offener Straße an. Danach soll der Mann den Knauf einer Pistole aus seinem Hosenbund gezogen und damit auf den Buben gezielt haben. „Denis kam ganz verschreckt nach Hause, und wir haben gleich Anzeige bei der Polizei erstattet“, schildert Vater Admir O. den Vorfall. Der Restaurantbesitzer und seine Angehörigen bangen seither um ihr Leben, denn der mutmaßliche Täter soll bereits wieder seelenruhig durch die Innenstadt von Herzogenburg spazieren.

Die Opferfamilie ist fassungslos über das Vorgehen der Staatsanwaltschaft. Denn kurze Zeit nach der Anzeige wurde der Verdächtige zwar von örtlichen Polizeibeamten festgenommen, doch bald darauf auf Anordnung der Justiz wieder auf freien Fuß gesetzt. „Der Vorwurf war sehr vage, die Beweislast zu gering“, erklärt Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft in St. Pölten knapp die Beweggründe.

„Was muss erst passieren?“
Auch eine richtige Identifizierung des Verdächtigen war laut ersten Angaben nicht wirklich gegeben, und so blieb dem arbeitslosen Rumänen ein Aufenthalt hinter Gittern vorläufig erspart. Für Admir O. eine Katastrophe: „Was muss erst passieren, bevor jemand mit Konsequenzen rechnen muss?“ Seinen Sohn lässt er vorerst nicht mehr alleine zur Schule gehen. „Wir fahren mit dem Auto, das ist in der derzeitigen Situation die einzige Möglichkeit“, so der Familienvater.

Josef Poyer, Kronen Zeitung

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