Tiroler vor Gericht:

Für Wilderer in der Martinswand wurde es teuer

Symbolbild

(Bild: Birbaumer Christof)

Der Schauplatz wäre auf jeden Fall tauglich für einen Heimatfilm gewesen: Hoch oben in der Martinswand schoss ein Tiroler (61) in der Schonzeit eine Gams, deshalb stand er nun vor dem Landesgericht. Ein 34-Jähriger wollte nur der ahnungslose Fahrer gewesen sein, dann gab er doch mehr zu . . .

An einem Wintertag um 8 Uhr Früh machten sich die Männer auf den Weg, um eine Gams zu erlegen. Vor der Polizei hatte der als Chauffeur fungierende Jüngere stets betont, nichts von den konkreten Plänen des Älteren gewusst zu haben. Dass er – wie angegeben – nur dort spazieren gehen wollte, glaubte der Richter nicht. Und stellte dem 34-Jährigen daher gleich die Rute ins Fenster: Entweder ein Urteil mit möglicher Vorstrafe (Eingriff in fremdes Jagdrecht) oder eine Diversion, wenn er einsichtig die Wahrheit sage.

Komplize gab mehr zu als vor Polizei
Nach kurzer Beratung mit seinem Verteidiger lenkte der Jüngere ein: Ja, er habe gewusst, dass es auf Gams-Jagd gehe, nach dem Schuss habe er sich aber mit mulmigem Gefühl entfernt. Letztlich erlegte der 61-Jährige eine 13 Jahre alte Gamsgeiß, laut Anklage war sie „führend“, hatte daher ein dann nicht überlebensfähiges Kitz dabei. Dies konnte aber nicht mit Sicherheit eruriert werden. Beide Männer wurden nicht verurteilt, es erging eine Diversion in Höhe von je 2000 Euro. Der 61-Jährige zahlte zudem bereits 2250 Euro für das erlegte Tier, der Wert wurde anhand einer jagdlichen Tabelle ermittelt.