Enthaftungen in Regau:

Messermörder könnte mit 2 Jahren Haft davonkommen

(Bild: zVg)

Da könnte ein Mörder mit maximal zwei Jahren Haft davonkommen! Nach dem tödlichen Messerstich in der Nacht zum 9. Februar in einer Shisha-Bar in Regau, sind acht von neun Verdächtigen frei. Und jener Mazedonier, der noch in U-Haft ist, sitzt wegen eines nicht-tödlichen Stichs während der Familienfehde.

Zumindest zehn Mitglieder von zwei mazedonischen verfeindeten Familien- und Baufirmen-Clans waren in die Rauferei und Stecherei verwickelt. Ein 29-jähriger zweifacher Vater aus Vöcklabruck starb im Spital, ein weiterer Kontrahent überlebte eine Stichwunde.

Zuerst alle in U-Haft
Alle neun Überlebenden wurden zuerst in U-Haft genommen, bis auf einen sind nach der Haftprüfung jetzt wieder alle frei. Jeder erzählt seine Version, es gibt zwar Videos, aber der Stich ist nicht eindeutig einem Täter zuzuordnen und es könnte auch noch Beteiligte geben, die auf der Flucht sind. Außerdem stehen auf einen tödlichen Raufhandel maximal zwei Jahre Haft. Zu wenig für die U-Haft-Verlängerung, hieß es von der Welser Staatsanwaltschaft.

Hoffen auf DNA
Die Hoffnungen der Ermittler hängen am Tatmesser und an DNA-Spuren. Doch dass diese kein Garant für eine Verurteilung sind, zeigte ein Mordfall in Linz: Im Jahr 2005 war hier eine 85-jährige Pensionistin niedergeschlagen und erstickt worden. Vor Gericht stand ihre 43-jährige slowakische Nachbarin, die durch DNA-Spuren und ihre überstürzte Abreise nach der Bluttat in Verdacht geraten war. Doch ihr Linzer Anwalt Andreas Mauhart streute genug Zweifel für einen Freispruch.

Markus Schütz/Kronen Zeitung