Die Kinderfreunde OÖ:

Eine neue Forderung nach Tempo 30 rund um Schulen

Kinder sind im Straßenverkehr gefährdet

(Bild: KRONEN ZEITUNG)

„Mehr Tempo-30-Zonen dort, wo Kinder unterwegs sind“, wünschen sich Susanne Pollinger und Roland Schwandner, beide sind von den Kinderfreunden Oberösterreich. Johann Hingsamer, Präsident des Oberösterreichischen Gemeindebundes sagt dazu: „Jede Gemeinde kann das für sich entscheiden.“

„Krone“: Noch sind Ferien. Warum fordern Sie gerade jetzt Tempo 30 rund um Schulen, Spielplätze und Kindergärten?
Susanne Pollinger: Ab dem Semester-Schulstart sind Kinder wieder stark durch zu schnell fahrende Autos gefährdet.

Susanne Pollinger von den Kinderfreunden Oberösterreich

(Bild: eventfoto.at)

„Krone“: Worauf berufen Sie sich?
Susanne Pollinger: Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit gibt es pro Jahr 2800 Verkehrsunfälle, bei denen Kinder beteiligt sind. Bei jedem dritten dieser Unfälle sind die Kinder als Fußgänger unterwegs.

„Krone“: Was macht den Unterschied zwischen 30 und 60 km/h Geschwindigkeit?
Susanne Pollinger: Wird jemand mit 30 km/h angefahren, stirbt „nur“ eines von zehn Opfern. Bei Tempo 60 hat man kaum Überlebenschancen.

„Krone“: An wen richtet sich Ihre Forderung?
Susanne Pollinger: Im ersten Schritt an die Ortsgruppen der Kinderfreunde. Sie sollen in den Gemeinderäten das Bewusstsein wecken, dass etwas getan werden muss. Jede Gemeinde sollte schauen, wo Tempo 30 zum Schutz ihrer Kinder notwendig ist.

„Krone“: Wissen Erwachsene genau, wo und wie sich Kinder im Straßenverkehr bewegen?
Susanne Pollinger: Ich empfehle, gemeinsam mit den Kindern Begehungen zu machen. Man sollte sie fragen, wo sie gefährliche Situationen erlebt haben, wo sie sich unsicher fühlen.

„Krone“: Das Thema ist nicht neu.
Susanne Pollinger: Es braucht aber einen neuen Anlauf, die Verbesserung der Sicherheit klar anzugehen! Gemeinden haben bei Gemeindestraßen und bei Bezirks- und Landesstraßen die Möglichkeit, Anträge auf Tempo-30-Zonen bei der Bezirksverwaltungsbehörde zu stellen.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung