Viele Kriege in Region

Papst-Appell in Emiraten: „Herz entmilitarisieren“

Ausland
04.02.2019 18:44

Papst Franziskus hat bei seinem historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten von allen Religionen mehr Einsatz gegen Kriege und Ungleichheit gefordert. Sie hätten „in dieser heiklen geschichtlichen Situation eine Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden kann: einen aktiven Beitrag zur Entmilitarisierung des menschlichen Herzens zu leisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer interreligiösen Konferenz in Abu Dhabi am Montag. „Krieg schafft nichts als Elend, Waffen nichts als Tod.“

Die Zeit sei gekommen, „dass die Religionen sich aktiver, mutig, kühn und aufrichtig dafür einsetzen, der Menschheitsfamilie zu helfen, ihre Fähigkeit zur Versöhnung, ihre Vision der Hoffnung und konkrete Wege zum Frieden weiterzuentwickeln“, so Franziskus. Er ist der erste Papst in der Geschichte, der die Arabische Halbinsel besucht, die als Wiege des Islam gilt.

Flammende Rede gegen Kriege in der Region
Der Papst kritisierte auch „das Wettrüsten, die Ausweitung der eigenen Einflussbereiche und eine aggressive Politik zum Nachteil anderer“. Er sprach etwa direkt die Kriege in der arabischen Welt an. „Die Brüderlichkeit aller Menschen verlangt von uns als Vertreter der Religionen die Verpflichtung, jegliche Form der Billigung des Wortes Krieg zurückzuweisen. Überlassen wir es seiner erbärmlichen Grobheit. Wir haben seine katastrophalen Folgen vor Augen. Ich denke dabei insbesondere an Jemen, Syrien, Irak und Libyen.“

Die Emirate sind mit Saudi-Arabien Teil einer Militärkoalition, die im Jemen gegen die schiitischen Houthi-Rebellen kämpft. Dabei wurden bereits Tausende Zivilisten getötet. Die Vereinten Nationen stufen den Krieg als schwerste humanitäre Krise der Welt ein. Dem Kronprinz der Emirate, Mohammed bin Said Al Nahjan, wird großer Einfluss in der Region zugeschrieben.

130.000 Gläubige zu Abschlussmesse erwartet
Der Papst ist noch bis Dienstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Den Besuch beendet er mit einer großen Messe, zu der 130.000 Gläubige aus der ganzen Region erwartet werden.

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