Nur 52 Prozent

Tirol liegt bei Inklusion in Schulen hinten

Tirol
05.02.2019 14:00

Im aktuellen Bericht hat der Rechnungshof die Verteilung zwischen Sonderschulen und Inklusion von Kindern mit Behinderungen und Lernschwierigkeiten in Regelschulen überprüft. Tirol liegt mit 52 Prozent Inklusion deutlich unter dem Österreich-Schnitt. Positiv: Der Anteil der Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf sinkt. LR Beate Palfrader verweist auf verbesserte Beratung.

Sonderschule oder Inklusionsklasse? Diese Fragen müssen letztlich die Eltern entscheiden. In Tirol wird die Wahlfreiheit hoch gehalten. Der niedrige Inklusionsanteil von 52 Prozent zeigt daher ganz deutlich, dass hierzulande in der Bevölkerung noch viele Ängste vor einem gemeinsamen Lernen aller Kinder bestehen. Im ebenfalls geprüften Land Kärnten liegt der Inklusionsanteil laut Rechnungshof bei 89 Prozent, im Österreich-Durchschnitt immerhin bei 66 Prozent.

Tirol, Kärnten und Steiermark sind die Modellregionen, deren Konzept laut Bund bis 2020 auf ganz Österreich ausgerollt werden soll. Der Rechnungshof zweifelt daran, dass der Zeitplan hält. Rechnungshof und Behindertenorganisationen kritisieren zudem, dass fast immer nur von Pflichtschulen die Rede sei, weiterführende Schulen aber ausgeklammert blieben.

2200 Schüler betroffen
Insgesamt weisen in Tirol knapp 2200 Kinder eine sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) auf. Der Anteil an der Gesamtschülerzahl ist mit 4 Prozent geringer als im Österreich-Durchschnitt (5%). Bildungs-LR Beate Palfrader führt das auf die gute Arbeit der neue Pädagogischen Beratungszentren zurück: „Unser Bemühen, möglichst viele Kinder in den Regelunterricht zu integrieren, zeigt Wirkung.“ Die Zahl der SPF-Bescheide ging um 16 Prozent zurück.

Palfrader räumt ein, dass es bei Inklusion noch Luft nach oben gibt. Genauer hinschauen müsse man bei Zuwanderer-Kindern. Die landen überdurchschnittlich oft in Sonderschulen. Palfrader: „Fehlende Deutschkenntnisse dürfen kein Kriterium sein.“ Einmal mehr wiederholt die Bildungslandesrätin ihren Grundsatz: „So viel Inklusion wie möglich und so viele Sonderschulen wie notwendigt.“

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