Forscher korrigieren

FPÖ-Ball: Aktivisten zählten zu viele Teilnehmer

Wien
30.01.2019 17:37

Es ist ein altbekanntes Phänomen bei Demonstrationen in Österreich: Bei der Angabe der Teilnehmerzahl gehen die Schätzungen der Veranstalter und die der Polizei weit auseinander. Forscher haben deshalb jetzt eine Methode entwickelt, die eine objektive Zählung ermöglicht und so kaum noch Platz für Interpretationen lässt.

Wie viele Menschen haben denn nun gegen den Wiener Akademikerball am vergangenen Freitag demonstriert? Waren es 4500 Teilnehmer, von denen der Veranstalter „Offensive gegen Rechts“ sprach, oder doch nur 1600, wie die Wiener Polizei bekannt gab? „Die Angaben variieren, je nachdem welche Botschaft die jeweilige Seite übermitteln will. Das stellt eine Herausforderung für die objektive Medienberichterstattung dar“, weiß Forscher Michael Landsiedl von dwh.

Demo aus mehreren Perspektiven gefilmt
Um diese Objektivität zu ermöglichen, entwickelte dwh in Zusammenarbeit mit der TU Wien sowie dem ORF eine neue Methode zur Feststellung von Teilnehmerzahlen. Dabei wird die Demonstration von oben sowie aus mehreren Perspektiven gefilmt. Der Computer errechnet dann mithilfe der ständig mitlernenden künstlichen Intelligenz ein sogenanntes Dichtebild. Durch einen Algorithmus werden schließlich die Teilnehmer gezählt.

Nur Verkauf von Eintrittskarten wäre genauer
Bei der Demonstration gegen den Wiener Akademikerball wurde diese Methode nun zum ersten Mal getestet. Doch waren nun die Veranstalter oder die Polizei mit ihrer Schätzung näher am wissenschaftlich errechneten Ergebnis dran? „Die errechnete Zahl liegt bei ungefähr 1700 bis 1800 Teilnehmern. In diesem Bereich kann man von plus-minus zwei bis fünf Prozent ausgehen“, so Landsiedl gegenüber dem ORF und ergänzt: „Es ist zurzeit eine oder die genaueste Zählmöglichkeit, außer ich verlange Eintrittskarten und zähle Personen einzeln, was bei einer Demo schwierig ist.“

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