Bis zu 33 Milliarden €

Österreich muss 2019 wieder mehr Geld aufnehmen

Österreich
06.12.2018 18:33

Die Republik Österreich wird 2019 zwischen 30 und 33 Milliarden Euro frisches Kapital aufnehmen. Das sind um bis zu 35 Prozent mehr als 2018. Etliche Milliarden mehr müssen für die Rückzahlung fällig werdender Staatspapiere in die Hand genommen werden. Dagegen dürfte es aufgrund des erstmals seit 1954 geplanten Budgetüberschusses zu keiner Nettoneuverschuldung mehr kommen.

Das gesamte im Jahr 2018 getätigte Emissionsvolumen schätzt die staatliche Finanzagentur auf 24,5 Milliarden Euro. Ursprünglich waren 27 bis 30 Milliarden geplant gewesen. Aufgrund einer ursprünglich nicht geplanten Zwischenausschüttung der Heta-Abbaubank kam es im Juli zu einer Verringerung der Bandbreite um zwei Milliarden auf 25 bis 28 Milliarden Euro.

Rekordwert mit 40 Milliarden Euro im Jahr 2017
Der von der Regierung für 2019 geplante Budgetüberschuss wirkt sich mit 500 Millionen Euro dämpfend auf das Emissionsvolumen von 30 bis 33 Milliarden Euro aus. Es liegt dennoch über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre, aber deutlich unter dem Rekordwert von rund 40 Milliarden Euro aus dem Jahr 2017. Damals musste der Staat alleine acht Milliarden Euro für die Abwicklung der KA Finanz AG, der Bad Bank der Kommunalkredit, aufnehmen. Auch 2016 war das Finanzierungsvolumen außerplanmäßig höher ausgefallen, weil der Staat für notleidende Banken wie die Kärntner Hypo bzw. deren Abbbauinstitut Heta eingesprungen ist.

2019 wird wieder der größte Teil der Kapitalaufnahme mittels Bundesanleihen erfolgen. Der Finanzplan der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) sieht dafür ein Volumen von 18 bis 21 Milliarden Euro vor. Heuer werden es rund 18 Milliarden Euro sein. Das restliche Volumen entfällt wieder auf andere Finanzierungsinstrumente wie Austrian Treasury Bills (ATB) oder das Euro-Medium-Term-Note-Programm (EMTN).

Das im Vergleich zum höheren Gesamtvolumen kaum unveränderte Anleihevolumen hängt laut OeBFA-Geschäftsführer Markus Stix damit zusammen, dass einerseits aus der KA Finanz Abbaubank Mittel zurückfließen dürften, andererseits werde der kurzfristige Finanzierungsanteil mittels T-Bills leicht erhöht, da die Zinsen eher steigen dürften. 2019 stehen drei große Anleihe-Tilgungen an. Im März reift eine Bundesanleihe mit 11,3 Milliarden Euro ab, im Juni und Oktober solche mit jeweils mehr als sieben Milliarden Euro Gesamtvolumen. Das sind in Summe rund sieben Milliarden Euro mehr an Tilgungen als 2018.

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