Kammerlander-Biografie

„Manaslu“: Tragödie am Berg der Seelen

Kino
11.12.2018 17:31

„Warum lebe ich noch und warum sind die meisten meiner Freunde tot?“ Es ist ein Leben der Extreme, das Bergsteiger-Legende Hans Kammerlander gewählt hat. Große Triumphe und viele schmerzvolle Tragödien zeichnen seinen Weg. Regisseur Gerald Salmina („Streif“, „Mount St. Elias“) bringt mit „Manaslu - Berg der Seelen“ die Biografie des 61-jährigen Südtirolers auf die Leinwand. krone.at hat den Film, der am 14. Dezember in Österreich startet, schon vorab gesehen.

Kammerlander wurde 1996 mit der damals schnellsten Besteigung über die Nordroute zum Gipfel des Mount Everest in der Rekordzeit von 16:40 Stunden weltberühmt. Im Anschluss fuhr er als erster Mensch mit Skiern vom Gipfel des höchsten Berges der Welt.

Die schmerzvollste Tragödie seiner Karriere hatte sich fünf Jahre vorher ereignet, am titelgebenden Berg Manaslu in Nepal. Innerhalb weniger Stunden verlor er zwei seiner besten Freunde. Er selbst überlebte diese Expedition nur mit sehr viel Glück. 2017 stellte er sich erneut dem Berg - und damit der Tragödie, die er bis heute nicht verarbeiten konnte.

Regisseur Salmina serviert uns mit „Manaslu“ jedoch keine reine Dokumentation. Er lässt mehrere Spielfilm-Elemente, die einschneidende Szenen aus Kammerlanders Vita zeigen, miteinfließen - genauso wie Passagen aus einem Interview von Multitalent Werner Herzog, der im Jahr 1984 Kammerlanders und Reinhold Messners Doppelüberschreitung von Gasherbrum I und II mit der Kamera bis ins Basislager begleitete und mit „Gasherbrum - Der leuchtende Berg“ ein bergfilmisches Denkmal schuf.

Über 30 Jahre später trafen sich Herzog und Kammerlander erneut und sprachen über das bewegte Leben des Bergsteigers. Der Südtiroler spricht dabei auch über den größten Fehler seines Lebens, der vor fünf Jahren einen jungen Mann das Leben kostete.

Salmina bezeichnet „Manaslu“ als „Versuch, ein einfühlsames, wertungsfreies und authentisches Lebensporträt von Hans Kammerlander zu zeichnen“. Dies ist dem österreichischen Ex-Windsurfprofi vollauf gelungen, einzig bei den Spielfilmszenen merkt man, dass da nicht nur Profis am Werk waren - viele Dialoge wirken etwas hölzern.

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