Als die "Krone" beim Riesentorlauf in Beaver Creek von Raichs Rückenproblemen erfuhr und über seine starken Schmerzen berichtete, war er nicht sehr glücklich. Weil ihm selbst nach einem zweiten Platz wie damals alles zutiefst zuwider ist, was nach Ausreden riechen könnte. Aber nach dem Ausfall im Slalom von Alta Badia gestand sogar er ein: "Die Schmerzen waren so stark, dass ich zum zweiten Lauf schon fast nicht mehr antreten wollte."
Tägliche Therapie statt Feiertags-Ruhe
Dierekt von Alta Badia fuhr er zu Röntgen und MRI-Ergebnis: Eine Bandscheibe drückt auf ein Längsband und das verursacht die Schmerzen, die derzeit eine absolute Ski-Pause erzwingen. Dafür muss Benni auch während der Feiertage jeden Tag zur Behandlung. "Am wichtigsten ist", erklärt sein Physiotherapeut Martin Patsch, "dass er sich schont."
Benni auf Sailers Spuren – oder doch nicht?
Die Abfahrt in Bormio hätte Benni sowieso ausgelassen, sein nächstes Rennen ist somit der Zagreb-Slalom am 6. Jänner. "Bis dahin bin ich voll fit", sagt er selbst. Aber wie soll er das Jänner-Programm mit Rennen in Adelboden sowie Wengen und Kitzbühel, wo er wegen den Kombis jeweils auch das Abfahrtstraining fahren müsste, und danach Schladming und Kranjska Gora durchstehen? Würde er damit nicht seine Fitness für Olympia, wo er als erster österreichischer Sportler nach Toni Sailer zum dritten Mal Gold holen will, gefährden?
"Man muss das sehr behutsam planen", warnt Alpindirektor Hans Pum. Und Teamkollege Manni Pranger, im April an den Bandscheiben operiert, meint: "Mich fasziniert, wie er mit den akuten Schmerzen weitergekämpft hat. Würde ich am Tag nach einem Slalom die Riesentorlauf-Ski anschnallen, könnte ich danach drei Wochen nicht mehr fahren." Muss Benni deshalb etwa die Kombis auslassen und so auf den Weltcup "pfeifen"? Physiotherapeut Patsch verspricht: "Wir alle werden jede nur erdenkliche Minute um seine Fitness kämpfen!"
von Peter Frauneder, Tiroler Krone
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