Problem Preisdumping

Greißlersterben kaum aufzuhalten

Steiermark
28.08.2018 21:20

Billig, billiger, am billigsten! Der unappetitliche Kampf um die günstigsten Lebensmittel-Preise kostet eine Menge Opfer. Eines davon sind die kleinen Nahversorger in den Regionen. Schon jede dritte Gemeinde in der Steiermark steht heute ohne Greißler da, erst am Montag musste jener in Schwanberg Konkurs anmelden.

„Es ist für uns ein ganz großer Verlust“, bedauert Bürgermeister Karlheinz Schuster das Aus des einzigen Nahversorgers am Hauptplatz von Schwanberg. Geführt wurde der Betrieb seit dem Jahre 1971 von der Familie Brauchart. Der Grund für den Niedergang der weststeirischen Kaufmannsdynastie, die das Konkursverfahren übrigens auf Eigenantrag eröffnet hat, ist symptomatisch für ein immer weitreichenderes System: „Wir hätten schlicht und einfach mehr Umsatz gebraucht“, bringt es Ute Brauchart, die das Geschäft 2004 von ihren Eltern übernommen hat, auf den Punkt.

Dass der Kunde immer günstiger einkaufen will, ist das eine Problem. Eine immens hohe Dichte an Handelsriesen sowie der Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen setzen den Nahversorgern aber ebenso zu: „Die Branche wird von Jahr zu Jahr härter. Mittlerweile steht bereits jede dritte steirische Kommune ohne Kaufmann da; und eine Ende der Entwicklung ist leider nicht in Sicht“, bedauert Alois Siegl, Obmann der Sparte Lebensmittelhandel in der steirischen Wirtschaftskammer.

Produkte aus der Region auf Siegeszug
Auf mehr Regionalität und zusätzliche Dienstleitungen zu setzen, wäre laut Experten daher das wichtigste Gebot der Stunde. „Jeder einzelne Nahversorger ist in seiner Kreativität gefordert, Nischen zu finden. Nur so haben Kaufleute heute noch eine gute Chance auf eine blühende Zukunft“, meint Siegl.

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