„Krone“-Serie, Teil 6

Diese Öko-Pioniere brauchen kein Plastik

Klima
24.08.2018 08:41

Die Öko-Revolution ist im Gange: Immer mehr Hoteliers und Gastronomen versuchen, ihren Plastikkonsum einzuschränken. Teilweise schon sehr erfolgreich!

„Hochwertige Lebensmittel erhalten wir nur, wenn wir die Ressourcen schonen. Weltweit sind Fischbestände von Mikroplastik bedroht. Wir verzichten freiwillig auf Plastik - für unser eigenes Produkt, für die nächste Generation und um Aufmerksamkeit zu schaffen und zu sensibilisieren, dass es auch mit weniger Müll geht“, lautet das Umweltcredo von Martin Ho, der erfolgreich seinen Familienbetrieb, die Wiener Dots Group (unter anderem das Boutiquehotel in der Wachau und Restaurants) erfolgreich führt.

Dort heißt es ebenso wie bei der Hilton-Kette: keine Plastikhalme mehr in den Drinks. Insgesamt 86.400 Kunststoffröhrln werden in den rotweißroten Hotels durch umweltfreundliche Trinkhalme aus Papier ersetzt. Auch die bekannten St. Pöltner Szenelokale Schubert und Emmi preschen vor. „Bei uns gibt es nur 100 Prozent abbaubare Halme“, versichert Chef Michael Glöckel.

Biogreißler verpackt Obst & Gemüse in Papier
Doch auch weit draußen auf dem Land ist die Öko-Revolution im Gange: Als leuchtendes Umweltbeispiel für viele mag der junge Biogreißler Florian Hubmann aus Stainz in der Steiermark gelten: Denn sein Obst und Gemüse bietet er wie zu Omas Zeiten großteils unverpackt oder in naturschonendem Papiersackerl an. Wie früher halt, als Plastik noch nicht die ganze Welt überflutet und unsere Gewässer verseucht hat.

Zurück zum Ursprung heißt es auch im Drogeriemarkt Sonnengrün von Elisabeth Sonnleitner, die das erste plastikfreie Geschäft Wiens in der Rochusgasse 19 betreibt: „Es geht in allen Bereichen des Lebens. Im Beautybereich und im Haushalt - vom Zahnbürstl bis hin zur Babywindel“, schildert die Idealistin, die sogar für die Haustierpflege ökologische Alternative parat hat.

Stichwort Kosmetik: Hier verdienen definitiv die beiden Linzer Apothekerinnen Ute Zeppetzauer und Julia Rothental eine lobende Erwähnung. Die beiden Ökopionierinnen mixen altbewährte Heilmittel wie Lärchenharz, Spitzwegerich oder Hauswurz zu wertvoller Naturkosmetik ganz ohne Mikroplastik: „Für uns ist das ein Herzensprojekt zum Wohle der Menschen.“

Naturkosmetik aus den Wachauer Weingärten
Gleiches gilt auch für die Kosmetiklinie von Martin Saahs aus der bekannten Demeterwinzerfamilie: Die Zutaten für seine Produkte wachsen im eigenen Wachauer Garten - übrigens das älteste Weingut Österreichs mit fast 2000-jähriger Geschichte! Aus den Traubenkernen entstehen Öle für Gesicht und Körper, die dank ihrer Inhaltsstoffe zu den naturreinsten Kosmetikprodukten der Welt zählen.

Wussten Sie das?

  • 100 Prozent bio sind die Trinkhalme in einigen St. Pöltnern Szenelokalen und bei dem Wiener Gastronom Martin Ho
  • 28 Prozent des jährlich in Österreich anfallenden Plastikmülls werden wiederverwertet, der Rest einfach verbrannt
  • 72 Prozent des Trinkwassers in Europa werden laut einer Studie der Universität Minnesota mit Mikroplastik belastet
  • 75 Prozent der Konsumenten sehen umweltfreundliche Verpackung als wichtige Kaufentscheidung

Öko-Initiative von Supermärkten
Ab sofort testet Interspar in elf Märkten in Salzburg und der Steiermark Papiersackerln als Alternative zu jenen aus Plastik für Obst und Gemüse. Das besondere Zuckerl: Die umweltfreundliche Alternative gibt es für die Kunden vorerst gratis. Die Verpackungstascherln bestehen aus FSC-zertifiziertem, feinem Pergament-Papier und sind sauber über das Altpapier oder verschmutzt über die Bio-Tonne zu entsorgen.

Flächendeckend in allen Spar-Märkten ist ab Herbst auch ein wiederwertbares Netz zum Heimtragen des Einkaufs erhältlich. Umweltfreundliche Innovation aber auch bei Ja! Natürlich, Österreichs bekanntester Biomarke! Dort heißt das Öko-Zauberwort jetzt Green Packaging mit Graspapier. Dieses besteht eben aus frischem ungedüngtem und garantiert pestizidfreiem Wiesengrün, aber auch Frischfasern aus ökozertifiziert gewonnenem Holz. 100 Prozent ökologische und nachwachsende Rohstoffe statt Kunststofftassen also!

Mark Perry, Kronen Zeitung

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Ab sofort rufen wir in unserer Kampagne „Die Plastik-Plage: Was wir Österreicher jetzt tun können“ zu einem umweltbewussteren Verhalten auf. Schnappen Sie sich Ihre Liebsten und zeigen Sie uns, wie Sie Ihre eigene Umgebung schöner machen! Ganz gleich, ob Sie den Müll auf einer Wanderung, bei einem Tag im Schwimmbad oder bei einem Spaziergang an der Donau finden. Alle Ihre inspirierenden Schnappschüsse werden in Ihrer „Krone“ veröffentlicht. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen per Mail an plastik@kronenzeitung.at oder direkt über den Upload gleich hier!

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