Nach Experten-Warnung

Arzt: „Vergiftungen durch Einbeeren sind selten“

Oberösterreich
25.07.2018 05:00

Nach der Warnung von Linzer Biologen bezüglich einer Verwechslungsgefahr von Heidelbeeren und Einbeeren erklärt Medizinalrat Helmut Schiel (60) von der Vergiftungszentrale, was Betroffene tun sollen, nachdem sie giftige Früchte gegessen haben. Im Fall der Einbeere hat es 2017 bei der Vergiftungszentrale nur sechs Anfragen gegeben.

„Krone“: Kommt es eigentlich häufig vor, dass Sie wegen Vergiftungsfällen nach dem Konsum vopn Einbeeren kontaktiert werden?
Helmut Schiel: Nein, das ist ziemlich selten. Im Vorjahr hatten wir dazu lediglich sechs Anfragen - in den vergangenen 15 Jahren waren es insgesamt auch nur 46.

„Krone“: Welche Symptome können nach dem Genuss von Einbeeren auftreten?
Schiel: Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen. Konsumiert jemand größere Mengen, können auch Herzrhythmus-Störungen auftreten.

„Krone“: Hatten Sie in der Vergangenheit mit Todesfällen durch Einbeeren zu tun?
Schiel: Nein, davon ist mir nichts bekannt. Die meisten Fälle verlaufen harmlos, weil Kinder Einbeeren bloß anknabbern, nur kleine Mengen probieren und aufgrund des bitteren Geschmacks gar nicht mehr weiteressen. Gefährlich wird es, wenn eine Mahlzeit daraus zubereitet wurde. Viel problematischer erscheint mir dahingehend der Holler, der allgemein als gesund beschrieben wird.

„Krone“: Welche Probleme gibt es damit?
Schiel: Regelmäßig zur Holler-Erntezeit haben wir vermehrt mit Fällen zu tun, bei denen Eltern ihren Kindern rohen Holler zubereiten, in der irrigen Meinung, ihnen damit Gutes zu tun. Doch Holler ist giftig, wenn er ungekocht gegessen wird. Die Kinder müssen dann nicht selten ins Spital.

„Krone“: Was sollte man tun, wenn giftige Pflanzen oder Früchte gegessen worden sind?
Schiel: Betroffene nicht zum Erbrechen bringen, sondern Wasser nachtrinken lassen - und natürlich sofort bei uns anrufen: 01 406 43 43.

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