Wirbel um Prospekt

Polizei-Uniformen als Schnäppchen für jedermann

Österreich
18.11.2009 17:34
Wer hierzulande gerne Uniform trägt oder aber eine Karriere als "falscher Polizist" anstrebt, dem wird es nicht besonders schwer gemacht, an authentische Kleidung heranzukommen: Wie die "Krone" kürzlich berichtete, werden per Prospekt und im Internet Kappen, Leiberl, Jacken usw. zu Schleuderpreisen angeboten. Jetzt stellt sich heraus: Hinter der Schnäppchenaktion steckt das Innenministerium!

Im Prospekt eines Versandhändlers (siehe Bilder oben) werden die Sachen als "Original-Ausrüstung der österreichischen Polizei" angepriesen. Nach "langen Verhandlungen mit dem Innenministerium" habe der Kunde exklusiv die Möglichkeit, beste Qualität zum Sonderpreis zu kaufen, heißt es. Erwähnt wird auch, dass die Artikel im normalen Handel nicht erhältlich seien.

Tragen mit Abzeichen illegal
Und es sind in der Tat Schnäppchen: Ein Polizei-Polohemd eines Markenherstellers um fünf Euro, Uniformhemden der Cobra sowie eine Fülle an Kappen, Mützen und Baretts für ebenfalls um die fünf Euro. Original-Polizeihosen wurden als Modell "Thermohose" oder "Sommerhose" um 25 Euro angeboten.

Nicht zu vergessen, dass im Prospekt eine Warnung angebracht ist: "Falls sie Uniformteile in der Öffentlichkeit tragen wollen, müssen die amtlichen Symbole entfernt oder übernäht werden." Ob sich angehende "falsche Polizisten" wohl daran halten? "Das kommt den Ganoven sehr zugute", meinte Oberösterreichs Sicherheitschef Alois Lißl am Wochenende erbost zur "Krone".

Restposten "fürs Faschingsgschnas"
Wie Lißl schüttelten auch viele Mitbürger ihre Köpfe über die Billigaktion von Polizeiuniformen für jedermann. Was aber kaum jemand für möglich oder wahr halten mag, stimmt tatsächlich: Die Kleidungsstücke sind wirklich Originaluniformen und Originalmützen und kommen alle vom Innenministerium.

Wie es zu dieser Verkaufsaktion überhaupt kommen konnte? Oberst Rudolf Gollia, Sprecher von ÖVP-Innenministerin Maria Fekter, erklärt: "Bei der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie blieben große Restposten über. Die haben wir dann an eine Handelsagentur verkauft." Kauf und Besitz der Uniformteile seien legal. Gollia: "Man kann die Sachen dann bei der Gartenarbeit oder am Faschingsdienstag beim Gschnas tragen..."

Von Johannes Nöbauer (Kronen Zeitung) und krone.at

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