Prozess in Innsbruck

„Akkord-Einbrecher“ muss 6,5 Jahre ins Gefängnis

Tirol
26.05.2018 06:06

Aktenberge auf dem Richtertisch verheißen für den Angeklagten meist nichts Gutes. So war es am Freitag auch am Landesgericht: Einem 31-Jährigen wurden 102 Delikte (!) - großteils Einbruchdiebstähle - vorgeworfen. Da war es fast Nebensache, dass er bei der Festnahme einen Polizisten geschubst hatte. 6,5 Jahre Haft!

Die Wurzel des Übels waren die Alkohol- und Spielsucht des in der Türkei geborenen Tirolers. Ein Wohnungsumbau und die Unterstützung seiner Lebensgefährtin und deren Kinder verschlangen viel Geld. Da war es fatal, dass der bereits vorbestrafte 31-Jährige seinen Job verlor. „Auch wegen einer Allergie“, beteuerte er vor der Richterin. Mit 3500 € aus dem letzten Gehalt samt Abfertigung setzte sich der Mann in ein Spiellokal - und verzockte alles! Gleich gegenüber lag das Waffengeschäft Kettner und der Angeklagte kam auf die Idee, dort einzubrechen. Kaum zu glauben: Mit den aus einer Kassa erbeuteten 850 € ging er schnurstracks wieder zum Spiellokal - und verzockte in kurzer Zeit erneut das gesamte Geld.

Die Beute nochmals verspielt
Noch einmal (!) drang der 31-Jährige daher in das Geschäft ein und nahm diesmal auch sechs Faustfeuerwaffen und Munition mit. Dies war nur eines von letztlich 101 eingestandenen Delikten, denn von August bis November des Vorjahres legte er eine wahre „Einbruchs-Odyssee“ hin. Lokale, Sportvereine, Geschäfte, Bergbahngebäude usw. zwischen Bregenz und Kufstein waren im Visier. Mitangeklagt war ein 20-fach vorbestrafter Freund, der beim Verstecken der erbeuteten Waffen mitgewirkt hatte.

Harte Konsequenz
Der 31-Jährige erhielt vier Jahre Haft, plus 2,5 Jahre Widerruf einer bedingten Strafe (nicht rechtskräftig). Der Freund nahm 1920 € Geldstrafe an

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