Milliarden-Pleite

Hypo-Debakel: Jetzt wackeln Jobs und Großevents

Kärnten
12.11.2009 18:02
Die Kärntner Hypo braucht Milliarden, um ihre Verluste durch faule Kredite und riskante Geschäfte in Osteuropa ausgleichen zu können. Dieses Wirtschaftsdebakel könnte auch Auswirkungen auf Kärnten haben. Schließlich war die Bank jahrelang ein Sponsoringmotor, der seit einiger Zeit massiv ins Stottern geraten ist.

Ob Tennisturniere und Beachvolleyball am Wörthersee, Konzerte oder sonstige Veranstaltungen jeglicher Art: In der Hochblüte war die Kärntner Hypo überall mit dabei – meist als verlängerter Finanz-Arm des verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider. Diese Zeiten sind vorbei. Mit einer derart schlechten Bilanz bleibt wohl nichts mehr übrig für Subventionen im Freizeit- und Kulturbereich.

"Wir müssen den Bereich des Sponsorings überdenken und neu strukturieren", bestätigt eine medienscheue Hypo-Sprecherin. Große Sportvereine würden sowieso kein Geld mehr bekommen. Was vorerst aufrecht bleibt, sei der Beitrag zum Klagenfurter Stadion: Für den Namen "Hypo-Arena" wurde ja ein Zehnjahresvertrag abgeschlossen.

Projekte auf Eis
Auch aus dem Tourismusgeschäft muss sich die Bank jetzt langsam zurückziehen: Schloss Velden sucht neue Besitzer, ebenso Golfplätze und Liegenschaften am Wörthersee sowie Luxusressorts in Kroatien. Dazu sind viele Großprojekte geplatzt: Keine neue Konzernzentrale in Klagenfurt, kein Kongresscenter, keine neuen Leitbetriebe am See.

Für dieses interne Restrukturierungsprogramm der Hypo zeichnet übrigens niemand Geringerer als Ex-Vorstand Thomas Morgl mitverantwortlich. Er war nach dem Prozess wegen Bilanzfälschung – Morgl musste ja 114.000 Euro Strafe zahlen, Ex-Boss Wolfgang Kulterer 140.000 Euro, das Verfahren gegen Günter Striedinger ist in der Berufung – aus dem Vorstand entfernt worden.

200 Mitarbeiter müssen fix gehen
Wie viele Jobs auf dem Spiel stehen, ist noch nicht abschätzbar. Zumindest 200 Kärntner Mitarbeiter müssen fix gehen – durch ein Zurücknehmen des Engagements in der heimischen Wirtschaft wackeln wohl auch außerhalb der Bank weitere Arbeitsplätze. 

von Kerstin Wassermann ("Kärntner Krone")

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