Jugendfreundschaft

Linzer Pensionistinnen bunkerten vier Kilo Kokain

Oberösterreich
17.05.2018 06:00

Vier Kilo Kokain haben zwei Linzer Pensionistinnen gebunkert. Und trotzdem beteuern sie beim Prozess vor Richterin Andrea Haidvogl unter Tränen, dass sie mit Drogen nichts zu tun haben wollten. Niemals! Das Urteil - fünf Jahre Haft für die eine, drei Jahre teilbedingt für ihre Freundin - ist noch nicht rechtskräftig.

Unterschiedlicher können zwei Freundinnen nicht sein. Ingrid, 65 Jahre alt, kommt ganz in Schwarz mit Hut und Gehstock zur Verhandlung. Maria (58) wird aus der U-Haft vorgeführt: schicker Blazer, blonde Mähne und Stöckelschuhe. Und trotzdem sind die beiden seit 45 Jahren miteinander befreundet.

Drogen im Wert von 400.000 Euro
Aber nicht nur: Eine Stahlkassette mit vier Kilo Kokain sowie Bargeld und Sparbücher soll Maria (Verteidigerin Renate Garantini) bei ihrer Jugendfreundin versteckt haben. Straßenverkaufswert des Suchtgiftes, so Staatsanwalt Herbert Wolfmayr: 400.000 Euro. Die Drogen stammten von Marias Ehemann, der sich inzwischen nach Thailand abgesetzt hat. „Er ist ein Strizzi“, wusste Ingrid schon lange. Und er soll auch für den Verkauf gesorgt haben. Maria will damit nichts zu tun gehabt haben: „Er hat uns beide ausgenützt.“

Nur über Katzen geplaudert
„An die Tragweite habe ich nicht gedacht, auch nicht was mir dadurch passieren kann“, schluchzt Ingrid (Verteidiger: Andreas Mauhart), die 1000 Euro fürs Einlagern bekommen hat. Geredet habe man über „das Zeug“ nicht miteinander. Auch nicht als man das Pulver am Küchentisch gemeinsam gestreckt und in Packerl abgefüllt hat. Geplaudert habe man nur über Enkel und Katzen.

Fünf und drei Jahre Haft
Maria wurde zu fünf Jahren Haft nicht rechtskräftig verurteilt, Ingrid nahm ihre Strafe, drei Jahre, eines davon unbedingt, an.

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

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