Gegen Gebühr:

79 Protestschreiben bleiben „ungehört“

Oberösterreich
26.03.2018 16:43

Auch und gerade in den Osterferien ist das Thema Kinderbetreuung aktuell – haben doch viele Eltern keinen Urlaub und brauchen Betreuungsplätze. Wegen der Nachmittags-misere gibt’s 79 Petitionen an den Landtag, wo sie allerdings verhallen.

„64 Privatpersonen sowie 16 Gemeinden und eine SP-Ortsgruppe haben Petitionen gegen die Gebühr bei der Nachmittagsbetreuung eingebracht. Eine so hohe Zahl an Protestschreiben ist im Landtag eine Seltenheit“, sagt SP-Klubvorsitzender Christian Makor. Die Antwort wird die Initiatoren nicht freuen: „Die zuständige Landesrätin (Christine Haberlander, Anm. der Redaktion) hat angekündigt, die Änderung genau zu evaluieren. Jedenfalls bis zum Vorliegen der Ergebnisse dieser Erhebung besteht aus Sicht des oö. Landtags kein Handlungsbedarf.“

Gemeinde bleibt auf Fehlbetrag sitzen
Inzwischen bleibt der Boom an Nachmittags-Abmeldungen ungebrochen. „Wir sind mit 80 Prozent trauriger Spitzenreiter“, sagt Ampflwangs Bürgermeisterin Monika Pachinger. Die Option, die Gebühren seitens der Gemeinde abzufedern, sei für sie unmöglich, da Ampflwang nach 16 Jahren nun erstmals ein ausgeglichenes Budget hat und sonst wieder Abgangsgemeinde würde. „Mir fehlen 10.000 Euro Landesförderung, und die Elternbeiträge bringen in Summe maximal 2000 Euro. Dabei sollte die Maßnahme kostenneutral für die Gemeinden sein“, sagt Pachinger.

Garantierte Gratis-Betreuungsplätze gefordert
Auch die alleinerziehende Mutter Stefanie Pohn aus Desselbrunn hat eine Petition eingebracht: „Bei jeder Jobbewerbung fragt man mich, ob die Kinderbetreuung geregelt ist. Die Nachmittagsbetreuung ist kaum finanzierbar.“ Die Roten fordern einen gesetzlichen Gratis-Betreuungsplatz für täglich acht Stunden, an vier Tagen bis 17 Uhr.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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