Skandal in Kanada

iPhone-Brand zerstört Haus: Apple hält Familie hin

Digital
06.03.2018 14:03

Unfälle mit brennenden Akkus sind nicht nur eine Gefahr für Smartphone-Nutzer, sondern können ganze Existenzen zerstören. Diese Erfahrung hat eine kanadische Bauernfamilie machen müssen, die schon vor über einem Jahr ihr Haus und ihre Landwirtschaft durch einen Brand verloren hat, der laut Feuerwehr von einem iPhone-Akkubrand verursacht worden ist. Versuche, Apple zur Zahlung von Schadensersatz zu bewegen, blieben bisher erfolglos.

Wie das IT-Portal „Heise“ berichtet, hatte sich Bäuerin Cathy Finley aus Langley unweit von Vancouver im Sommer 2016 ein neues iPhone 6 gekauft. Wenige Monate nach dem Kauf kam es zur Katastrophe: Im Oktober fing das am Original-Ladegerät hängende iPhone im Haus der Familie Feuer. Finley sah das Feuer vom Feld aus und alarmierte die Feuerwehr. Doch das Hab und Gut der Familie wurde ein Raub der Flammen.

iPhone eindeutig als Brandursache identifiziert
Der Untersuchungsbericht der Feuerwehr identifizierte klar das iPhone als Brandursache. Die Versicherung der Familie übernahm die Kosten des Smartphones und einen Teil der Schadenssumme, die Familie blieb aber auf einem Schaden von 600.000 kanadischen Dollar sitzen. Rund vier Monate nach dem Brand trat die Familie deshalb an den Hersteller Apple heran, um Schadensersatz zu fordern. Doch Apple reagierte nicht.

Erst, als sich die Familie im Sommer 2017 abermals beim iPhone-Hersteller meldet und monatelang mit Apple telefoniert und korrespondiert, kommt Bewegung in die Sache. Apple kündigte im Herbst 2017 – ein Jahr nach dem Zwischenfall – an, den Fall einem Sachverständigen zu übergeben, der sich mit der Versicherung von Familie Finley kurzschließen sollte. Doch auch daraus wird nichts: Anfang 2018 betraut Apple einen neuen Anwalt mit der Sache, die Familie wird weiter hingehalten.

Verzweifelte Familie ging an die Öffentlichkeit
Als auch die letzte von Apple gesetzte Frist verstrich, ging die Familie mit ihrem Fall an die Öffentlichkeit. Der iPhone-Brand bei Familie Finley wurde Thema beim kanadischen Fernsehen CBS, die Familie rief eine Online-Petition ins Leben, um Apple-Chef Tim Cook zu einer Reaktion zu zwingen. Zur Stunde haben die Petition rund 2000 Menschen unterschrieben, doch Apple schweigt noch immer. „Heise“ zitiert den iPhone-Hersteller mit der Aussage: „Kein Kommentar!“

Der Fall aus Kanada führt vor Augen, wozu ein Smartphone-Brand schlimmstenfalls führen kann. Obwohl Familie Finley keine Schuld an dem Brand in ihrem Haus trifft, bleibt sie seit über einem Jahr auf einem großen Teil der entstandenen Kosten sitzen. Ein Restrisiko, das letztlich jeden Benutzer elektronischer Geräte trifft. Immerhin fangen nicht nur iPhones Feuer, man erinnere sich in diesem Zusammenhang nur an das beispiellose Fiasko um Samsungs Galaxy Note 7.

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