Muren, Lawinen & Co.

Tirol: 72 Mill. Euro für Schutz vor Naturgefahren

Tirol
03.03.2018 09:41

Vom verheerenden Felssturz am Heiligen Abend in Vals, über Lawinen bis hin zu den heftigen Unwettern im Sommer mit Hochwasser, Muren und Co.: Das abgelaufene Jahr hat uns wieder einmal vor Augen geführt, welch gigantische Gewalt von der Natur ausgehen kann. Um den Schutz vor derartigen Gefahren zu erhöhen, werden heuer in Tirol 72,1 Millionen Euro investiert.

„In jeder fünften Tiroler Gemeinde hat es 2017 Katastrophenereignisse gegeben. Bestehende Schutzmaßnahmen haben vielfach Schlimmeres verhindert“, betont LHStv. Josef Geisler. Sicherheit sei ein hohes Gut in Tirol, das es aufrechtzuerhalten und noch weiter zu verbessern gilt.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden heuer landauf, landab insgesamt 72,1 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren investiert. Mit 26 Millionen Euro fließt der größte Teil in den Schutz vor Wildbächen. 19,8 Millionen Euro sind für Maßnahmen in der Kategorie „Tal- und Hauptgewässer“ vorgesehen. In den Erhalt, Aufbau und Sanierung der Schutzwälder fließen 15 Millionen Euro. 6,5 Millionen werden in die Lawinenverbauung und 4,7 in den Schutz vor Erosion und Steinschlag „gepumpt“.

Investitionssumme in Osttirol am höchsten
Mit einer Summe von 13,9 Millionen Euro sind die meisten Investitionen im Bezirk Lienz geplant. Dahinter folgen die Bezirke Innsbruck-Land (11,3), Landeck (9,2), Schwaz und Reutte (jeweils 8,7,), Kitzbühel (8), Kufstein (6) und Imst (5,9). In der Landeshauptstadt Innsbruck werden dieses Jahr 295.000 € investiert.

Geisler: Irgendwann ist die Geduld am Ende
In punkto Hochwasserschutz soll 2018 auch im Unterland etwas weitergehen. Dort dominierten zuletzt gegenseitige Schuldzuweisungen die Diskussion rund um das 250 Millionen Euro teure Projekt. Die eine oder andere Gemeinde ist gegen die Pläne und verzögert die Baumaßnahmen. Das Land wiederum will aufs Tempo drücken. Irgendwann sei die Geduld am Ende, so LHStv. Geisler. Man wolle im Laufe des Jahres endlich einen gemeinsamen Weg finden.

Gemeinschaftsprojekt soll Grins schützen
Ein weiteres Großprojekt steht in Grins an, nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen bei der Sanna gekommen war. Die Abteilung Wasserwirtschaft und die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) haben ein Konzept ausgearbeitet. „Wir setzen in Grins unter anderen eine 140 Meter lange Stahlbetonmauer am linken Ufer der Sanna, einen 22 Meter langen Schutzdamm und ein Hochwasserschutztor an der B 171 um“, erklärt Markus Federspiel, Chef der Wasserwirtschaft. Kosten: 970.000 Euro. Der WLV finalisiert am Grinner Mühlbach das zentrale Hauptbauwerk (Murbrecher). Im Verlauf des Lattenbaches werden beschädigte Schutzbauten saniert bzw. neu gebaut.

Landesforstdirektor Josef Fuchs spricht die Herausforderungen beim Schutzwald an. „Der Klimawandel wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen.“ Ein Problem: der Borkenkäfer. Maßnahmen müssen ergriffen werden. Denn: „Ein guter Schutzwald ist billiger als technische Maßnahmen.“

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