Seelsorge:

Hebammen helfen telefonisch

Oberösterreich
27.02.2018 06:00

Professionellen Rat und vor allem ein offenes Ohr schenken ab sofort Hebammen bei der Hebammensprechstunde der Telefonseelsorge. Anonym und kostenlos dürfen sich junge Eltern dort jeden Montag unter der Nummer 142 helfen lassen – österreichweit einzigartig!

„Dieses Pilotprojekt ist etwas ganz besonderes. In Oberösterreich gibt es rund 15.000 Geburten pro Jahr, das ist eine große Gruppe Eltern, die dieses Angebot anspricht“, freut sich Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander über die Hebammensprechstunde, die ab sofort jeden Montag von 9 bis 11 unter der kostenlosen Notrufnummer 142 erreichbar ist. Die Beratung bleibt völlig anonym und kostenlos, im Gegensatz zu persönlichen Beratungsgesprächen.

Geburt als besondere Herausforderung
Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge OÖ weiß: „Es ist wichtig, für bestimmte Gruppen spezielle Angebote zu machen. In diesem Fall sind das junge Eltern. Die Geburt eines Kindes ist eine außerordentliche Herausforderung.“

Beratungsangebot kann ausgeweitet werden
Die Infos zur neuen Hebammensprechstunde werden in Zukunft vor allem bei Ärzten aufliegen. Wenn das Beratungsangebot gut angenommen wird, könnte es noch ausgeweitet werden. Das hofft auch Projektleiterin Barbara Lanzerstorfer-Holzner von der Telefonseelsorge (s. Interview unten).

Barbara Lanzerstorfer-Holzner ist die Projektleiterin der Hebammensprechstunde der Telefonseelsorge, weiß um die Notwendigkeit.

"Krone":Warum ist eine telefonische Hebammensprechstunde so wichtig?

Lanzerstorfer-Holzner: Weil es in Zeiten, in denen jeder ständig postet, wie toll sein Leben ist, nicht leicht ist, zuzugeben, dass man mit seinem momentan nicht zurechtkommt. Wenn junge Mütter so fühlen, ist es wichtig, dass wir mit einem niederschwelligen Angebot hilfreich zur Seite stehen, egal, worum es geht: Blöde Fragen gibt es nicht.

"Krone":Wie viele Hebammen sind beim Projekt dabei?

Lanzerstorfer-Holzner: Acht, aber es sitzt immer nur eine am Telefon. 

"Krone":Machen sie es freiwillig?

Lanzerstorfer-Holzner: Sie bekommen ein Honorar, das Projekt wird von der Telefonseelsorge finanziert.

"Krone":Sind die Hebammen speziell ausgebildet?

Lanzerstorfer-Holzner: Nein, sie sind in ihrem Fach Expertinnen, eine Seelsorge-Ausbildung haben sie aber nicht.

"Krone":Wie lange läuft dieser erste Versuch?

Lanzerstorfer-Holzner: Der ist auf ein Jahr angelegt, dann schauen wir weiter. Es gibt auch Überlegungen, das auf Online-Chats auszudehnen.

"Krone":Bei Hebammensprechstunde denkt man automatisch an die Mütter.

Lanzerstorfer-Holzner: Väter sind aber auch herzlich willkommen!

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