GM-Pleite

US-Autobauer will am Montag Insolvenz anmelden

Ausland
28.05.2009 20:46
Der angeschlagene US-Autobauer General Motors (GM) plant, am Montag Insolvenz anzumelden. Außerdem ist beabsichtigt alle Vermögensteile an eine neuzugründende Gesellschaft zu verkaufen. Das berichtete die Wirtschaftsagentur "Bloomberg" am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Der Konzern werde bis zum Verkauf der Unternehmensteile an die neue Gesellschaft mit Finanzmittel des Staates versorgt. Die neue Gesellschaft werde von der Regierung errichtet, geht laut der Agentur aus den heute von GM eingebrachten Einreichungen hervor.

Eine Million Menschen betroffen
Von der Insolvenz sind nach einer Untersuchung gut eine Million Menschen weltweit betroffen. In Deutschland allein stünden im Umfeld von Opel rund 150.000 Personen vor einer ungewissen Zukunft, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B in Darmstadt hervor.

Neben den rund 26.000 Opel-Beschäftigten könnten vor allem Mitarbeiter bei Zulieferern die Veränderungen zu spüren bekommen. Durch eine Zahlungsunfähigkeit wären zudem fast eine Million GM-abhängige Amerikaner betroffen. GM ist der Studie zufolge weltweit in 51 Ländern mit insgesamt 1.065 Tochtergesellschaften vertreten.

Einigung mit Gläubigern erzielt
Zuvor war bekannt geworden, dass General Motors im Ringen um seine Zukunft einen wichtigen Teilerfolg errungen hat. Der US-Autokonzern einigte sich am Donnerstag mit dem Gläubigerausschuss auf eine Umschuldung von rund 27 Milliarden Dollar (19,5 Milliarden Euro). Das Insolvenzverfahren werde aber weiterhin nicht zu verhindern sein, und womöglich sogar komplexer ablaufen als bei Chrysler, das im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Cerberus ist. Daher könnte GM auch länger als 90 Tage unter Gläubigerschutz arbeiten müssen. Ein Sprecher von GM wollte sich zu Auswirkungen einer möglichen Insolvenz nicht äußern.

Schulden auf 17 Milliarden Dollar verringert
Den Angaben von General Motors zufolge erhalten die Kapitalgeber wie bisher geplant zehn Prozent an dem neu strukturierten Unternehmen. Dazu kommen aber Bezugsrechte für weitere Aktien über 15 Prozent. Damit würden sich die Schulden von GM den Angaben zufolge auf 17 Milliarden Dollar verringern. Im Gegenzug sagten die Gläubiger zu, im Rahmen eines schnellen Insolvenzverfahrens keinen Widerstand gegen einen Verkauf rentabler Teile an das geplante neue Unternehmen zu leisten.

Eine Reduzierung der Schulden ist zudem eine zentrale Voraussetzung für den Restrukturierungsplan, für den die US-Regierung dem ehemals größten Autobauer bis Montag Zeit gegeben hat. Die GM-Gläubiger hatten das bisherige Tausch-Angebot als zu niedrig abgelehnt und den Termin zur Andienung ihrer Forderungen in der Nacht zu Mittwoch verstreichen lassen.

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